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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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geben den Staaten zwischen Atlantik und Ural plötzlich die Chance, in<br />

»einem gemeinsamen Haus« unterzukommen.<br />

Was 1989 die Menschen in Leipzig, Prag und Budapest bewegt, dokumentiert<br />

der ORF in zahlreichen Livesendungen, Kommentaren – und<br />

auch im hauseigenen Wirtschaftsmagazin. Und natürlich nicht zu vergessen:<br />

Außenminister Alois Mock übergibt dem französischen Ratsvorsitzenden<br />

Roland Dumas am 17. Juli 1989 in Brüssel den Antrag<br />

Österreichs auf Mitgliedschaft bei der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Von himmelhoch jauchzend bis einigermaßen betrübt reicht im Jahr<br />

1990 die Gemütsverfassung der Wirtschaftsexperten. Die westliche<br />

Wirtschaft befindet sich in einer noch nie dagewesenen Aufschwungphase:<br />

Die Marktwirtschaft hat auf allen Linien gesiegt, die Sanierung<br />

der maroden Ostwirtschaften verspricht neue Wachstumsimpulse,<br />

ebenso die neue wirtschaftliche Supermacht Deutschland mit seinen<br />

nun 80 Millionen Einwohnern.<br />

Doch zur Jahresmitte zeigt sich, dass einige Hoffnungen etwas zu<br />

euphorisch sind. Die irakische Invasion Kuwaits macht deutlich, dass<br />

die Weltwirtschaft auch nach dem Ende des Kalten Krieges für Störungen<br />

anfällig ist. Die Ölpreiskrise trifft vor allem die ehemaligen<br />

»Satelliten« Moskaus, deren Reformprogramme ohnedies nur sehr zäh<br />

vorankommen.<br />

1991 wird die Weltbühne geprägt vom Ende des Sowjetkommunismus<br />

als einer der führenden politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen<br />

Faktoren. Es gibt jetzt auch formal keinen Warschauer Pakt und<br />

keinen Comecon (oder »Rat für wirtschaftliche Zusammenarbeit«, wie<br />

er offiziell hieß) mehr. Die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft, die<br />

schon lange das »W« aus dem Kürzel »EWG« gestrichen hat, um zu<br />

dokumentieren, dass sie mehr als ein Wirtschaftsklub sein will, diese<br />

»EG« ringt um eine neue politische und wirtschaftliche Verfassung.<br />

Wie sehr sie nach ihren unbestreitbar großen wirtschaftlichen Erfolgen<br />

auch eine stärkere politische Identität und Kraft benötigt, zeigt sich an<br />

ihrem über lange Strecken wenig erfolgreichen Agieren in der jugoslawischen<br />

Tragödie. Auf der positiven Seite der Bilanz steht der erfolgreiche<br />

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