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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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offenbarte sich im vierten Krisenjahr hintereinander der triste Zustand<br />

unseres Lieblings-Nachbarlandes. Unser Lokalaugenschein an<br />

der oberen Adria, der Badewanne der Österreicher, übertraf die düstersten<br />

Erwartungen noch. Gab es früher in der Hochsaison zwischen<br />

Juli und August keine freie Liege mehr auf dem Lido di Jesolo, war das<br />

Gästeaufkommen diesmal mehr als verhalten. Kein Zweifel, die Krise<br />

war in Italien angekommen.<br />

Wie immer standen die Schirme dicht gedrängt<br />

nebeneinander in Reih und Glied, aber<br />

darunter herrschte außer Schatten nur gähnende<br />

Leere. So wenig Touristen wie 2012<br />

gab’s an Italiens beliebtester Strandmeile noch nie. Vor allem die<br />

Italiener selbst, die oft übers Wochenende zum Blaumachen an den<br />

Strand fahren, ließen aus. 44 Prozent verzichteten auf einen Sommerkurzurlaub<br />

– andare al mare, der obligate Ausflug an den Strand, war<br />

schlicht und einfach zu teuer geworden.<br />

Gähnende Leere<br />

unter den Schirmen<br />

Auch die Urlauber aus dem restlichen Europa sparten spürbar. Die<br />

Stimmung in den Ferienparadiesen am Mittelmeer, wo die Österreicher<br />

seit Generationen ihre Lebensgeister auftankten, war im Keller. Und<br />

selbst in der Serenissima, die um diese Jahreszeit sonst hoffnungslos<br />

überlaufen ist, war es ungewöhnlich still. In den Restaurants, Cafés<br />

und Geschäften klagten die Betreiber, dass die wenigen Gäste, die<br />

kommen, nichts ausgeben würden.<br />

Ein paar Eindrücke, noch einmal in Erinnerung gerufen: Der Lido di<br />

Jesolo, die längste Strand- und Partymeile an der oberen Adria, ist<br />

üblicherweise zum Bersten voll. Letztes Jahr erreichte die Auslastung<br />

ein Rekordtief. Von einem Rückgang um die 30 Prozent war die Rede –<br />

hinter vorgehaltener Hand, denn nur wenige der Hoteliers oder Geschäftsleute,<br />

die wir fragten, waren besonders auskunftsfreudig.<br />

So fragten wir zwei, die es wissen müssten: Daniele Bragato und Giuglio<br />

Rovere, beide Bademeister wie aus dem Bilderbuch, am beliebten<br />

Mazzini-Strand von Jesolo. Wir trafen sie, sonnengebräunt und vom<br />

Workout gestählt, auf einem der salvataggio, der Hochstände, wo sie<br />

seit mehr als zwanzig Jahren für die Sicherheit der Badegäste sorgen.<br />

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