25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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in die Hosen ging. Denn es kam, wie es kommen musste – entgegen<br />
den ursprünglichen Hoffnungen der Kommune stiegen nämlich sowohl<br />
der Wert des Franken zum Euro weiter an als auch der Zinssatz selbst.<br />
Damit wurden sämtliche Risiken aus beiden Geschäften schlagend –<br />
und das hieß für die Linzer: Zahlen bitte. Und das nicht zu knapp. Bis<br />
Ende 2012 hatten sich die Kosten aus dem gefloppten Geschäft für die<br />
Linzer auf aberwitzige 418 Millionen Euro aufgetürmt. 418 Millionen<br />
Euro als Folge einer 195-Millionen-Anleihe, die ja eigentlich Geld hätte<br />
bringen sollte. Gute Geschäfte lesen sich zweifellos anders.<br />
Gezahlt haben die Linzer Finanzmanager bisher nicht. Der Grund<br />
dafür ist so skurril, dass er sogar wahr sein könnte. Die Linzer Stadtväter,<br />
sonst Manns genug, um die Verantwortung für die drittgrößte<br />
österreichische Stadt und ihr jährliches 600 Millionen schweres Jahresbudget<br />
zu übernehmen, wollen nämlich, jetzt da es ans Zahlen ging,<br />
erkannt haben, dass sie »eigentlich nie wirklich verstanden haben«,<br />
worauf sie sich bei dem Zins-Swap eigentlich einließen; sie spielten<br />
der BAWAG nun den alleinigen schwarzen Peter für die Verluste zu.<br />
Quintessenz: Man wurde »nicht richtig und nicht rechtzeitig informiert«<br />
– und letztendlich »über den Tisch gezogen«. Die Stadt hat<br />
diesbezüglich auch Klage eingebracht und einen Prozess angestrengt.<br />
Die einst so schöne Geschäftsfreundschaft zwischen den Partnern, sie<br />
ist dahin; der Stallgeruch verweht.<br />
Martin Janssen ist ein anerkannter Professor. Der Schweizer Finanzwissenschaftler<br />
hat in Zürich auch eine kleine, feine Investment-Boutique,<br />
die für Auftraggeber aus der Bankenbranche hoch komplizierte<br />
Derivativprodukte entwickelt. Er gilt als einer der führenden Gutachter<br />
in Finanzdingen im deutschen Sprachraum.<br />
Die Linzer Stadtväter haben sich Janssen als Gutachter gegen die<br />
BAWAG ins Spiel geholt. Der Mann hat den umfangreichen Geschäftsakt<br />
und die Prozessunterlagen studiert. Er bestätigt seinen Auftraggebern,<br />
dass sie – na ja – zu naiv waren. »Die Linzer Politiker und<br />
Beamte waren fachlich nie in der Lage, das hoch komplizierte Wechselspiel<br />
der beiden Geschäfte, Anleihe und Zins-Swap, zu verstehen.<br />
Die BAWAG hätte solche Geschäfte mit einem solchen Kunden nicht<br />
eingehen dürfen. Man muss doch merken, wenn das Gegenüber etwas<br />
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