25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse
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durch EFSF und ESM bedeutet, dass die betroffenen Länder keine<br />
eigenen Staatsanleihen auflegen und sich dadurch nicht mehr über<br />
den Kapitalmarkt finanzieren müssen, was erheblich teurer wäre.<br />
Stattdessen leihen sich die Rettungsschirme zu günstigen Konditionen<br />
Geld auf den Kapitalmärkten und reichen dieses Geld in Form moderat<br />
verzinster Kredite an jene Länder weiter, die damit ihre laufenden<br />
Haushaltsdefizite, alte Staatsschulden oder ihre in Not geratenen<br />
Banken finanzieren. Diese Hilfen sind an klare Auflagen geknüpft: Die<br />
betroffenen Länder müssen mehr Steuern einheben, Staatsausgaben<br />
begrenzen, ihrer Arbeitsmärkte flexibler gestalten, Staatsbetriebe<br />
privatisieren und nach Möglichkeit international wettbewerbsfähiger<br />
werden. Überwacht wird dies durch eine Troika aus Vertretern der<br />
EU-Kommission, des IWF und der EZB. Hoch verschuldeten Ländern<br />
verschafft diese Vorgehensweise zwar fiskalischen Spielraum, erspart<br />
ihnen aber nicht, strukturelle Reformen anzupacken.<br />
Neben den Rettungsschirmen spielt die EZB<br />
eine tragende Rolle bei der Krisenbekämpfung.<br />
Sie hat seit Beginn der Krise den Leitzinssatz<br />
reduziert, akzeptiert nun auch geringwertigere<br />
Staatsanleihen aus Krisenstaaten als Sicherheit und kauft von<br />
Zeit zu Zeit selbst Anleihen jener Länder, die sich nur noch zu hohen<br />
Zinssätzen verschulden können. Im Herbst 2012 gab die EZB bekannt,<br />
dass sie nun auch Anleihen mit kurzer Laufzeit von Problemstaaten<br />
in nicht limitierter Höhe zu kaufen gedenkt (so genannte »Outright<br />
Monetary Transactions«), sofern sich die betroffenen Länder zu bestimmten<br />
wirtschaftlichen und fiskalischen Reformen verpflichten.<br />
»Anleihen in nicht<br />
limitierter Höhe«<br />
Darüber hinaus stellt die EZB den Banken kurz- und mittelfristig<br />
Liquidität zur Verfügung. Denn viele Banken sind aufgrund des wechselseitigen<br />
Misstrauens vom weltweiten Handel der Banken untereinander<br />
(Geld, Wertpapiere, Devisen) abgeschnitten. 2011 und 2012 gab<br />
die EZB Europas Geschäftsbanken eine zusätzliche Liquidität in Höhe<br />
von rund 1000 Mrd. Euro zu günstigen Konditionen für einen Zeitraum<br />
von drei Jahren. Damit verbindet sich die Hoffnung, dass die Banken<br />
dadurch ihre eigene wirtschaftliche Situation verbessern, vermehrt<br />
Staatsanleihen kaufen und Kredite an die Realwirtschaft vergeben können,<br />
um so das Wirtschaftswachstum mit anzukurbeln.<br />
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