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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Auf (Kon-)Kurs: Warum<br />

wir Pleite-Banken retten<br />

von Mag. Bettina Fink<br />

Seit 2008 geht ein Schreckgespenst um: Es heißt »Bankenpleite«.<br />

Abermilliarden an Staatshilfen wurden auch in Österreich locker<br />

gemacht, um marode Kreditinstitute vor dem Untergang zu<br />

bewahren. Doch: Warum muss eigentlich der Steuerzahler für<br />

Banken aufkommen, die sich komplett verspekuliert haben? Und<br />

wie viel Geld soll noch fließen?<br />

Was bei der Pleite einer globalen Großbank passiert, zeigte das Beispiel<br />

»Lehman«. Die Investmentbank wurde 2008 von der US-Regierung in<br />

die Insolvenz geschickt. Betroffen waren 640.000 Geschäftspartner der<br />

Bank, 110.000 Gläubiger; die Klagsflut rollt bis heute. Zahlreiche Kleinanleger,<br />

die in Lehman-Zertifikate investiert waren, mussten ihr Geld<br />

abschreiben. Die Furcht vor unkontrollierbaren Auswirkungen solcher<br />

Pleiten versetzte vor allem Europas Politik in einen Banken-Rettungstaumel.<br />

In Österreich notverstaatlicht wurden die Österreichische<br />

Volksbanken AG, die Kommunalkredit und die Hypo Alpe Adria. Ein<br />

Ende der Zahlungsströme durch die öffentliche Hand ist nicht absehbar.<br />

Die Bankenrettung entpuppt sich als Fass ohne Boden.<br />

Die Pleite einer großen Bank käme teurer als deren Rettung, wird<br />

landläufig behauptet. Kurt Pribil, der Vorstand der österreichischen<br />

Finanzmarktaufsicht, schätzt, dass eine Pleite der Banken das Fünfbis<br />

Sechsfache einer Verstaatlichung kosten würde. Dadurch werde der<br />

Staat »de facto erpressbar«. Auf europäischer Ebene wurde 2012 der<br />

permanente Rettungsschirm ESM nicht nur für Pleitestaaten, sondern<br />

automatisch auch für die Rettung von angeblich »systemrelevanten«<br />

Banken aufgespannt. Doch ist die Rettung für die öffentliche Hand<br />

tatsächlich günstiger als eine Pleite?<br />

Schwer abzuschätzen, selbst für einen Experten wie Finanzprofessor<br />

Teodoro D. Cocca von der Universität Linz. Auf jeden Fall ist für ihn<br />

die quasi-automatische Verstaatlichung von Pleitebanken ein fatales<br />

Signal: »Normalerweise müsste ein Bankmanager immer auch Angst<br />

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