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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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zurückzahlen. Sieben Millionen Familien sind von einer Zwangsräumung<br />

bedroht. Die »Subprime-Krise« bahnte sich ihren Weg – der<br />

Traum, mit null Eigenkapital, aber augenscheinlich extrem niedrigen<br />

Zinsen an ein Eigenheim zu kommen, platzte. Am Ende sollten Suppenküchen,<br />

Notunterkünfte und Zeltstädte stehen.<br />

Nur: An der Wall Street in New York, der ersten Börseadresse des Erdballs,<br />

da herrschte Euphorie. »Solange die Musik spielt, solange musst<br />

du tanzen«, sollte sich später einer der Chefs der großen Banken rechtfertigen.<br />

Tatsächlich tanzte die Wall Street. Im Juli 2007 erreichte der<br />

Aktienindex ein Allzeit-Hoch, das seither nie mehr erreicht wurde.<br />

Dabei hatte der Eisberg den Luxusliner schon gerammt, die billigen<br />

Kabinen in den unteren Decks bereits zerstört.<br />

Und: Abseits des Rampenlichts hatte Goldman Sachs den Tanzsaal<br />

längst verlassen. Die Bank spekulierte bereits auf den Untergang –<br />

auf die Pleite der US-Haushalte, auf den Zusammenbruch des Immobilienmarktes.<br />

Nun könnten unbeteiligte Beobachter zu der Erkenntnis<br />

kommen: Gut, die Jungs von Goldman Sachs waren eben kühle<br />

Rechner. Sie haben sich eben nicht blenden lassen vom Glamour des<br />

Tanzsaales, sondern hinter die Fassade des sagenhaften Eigenheim-<br />

Wunders geblickt. Tatsächlich könnte man das sagen – wenn die Banker<br />

von Goldman Sachs mit ihrem Handeln nicht die Grenzen der Moral<br />

überschritten hätten.<br />

Goldman Sachs ist ein Konzern ohne Zweigstellen, ohne Straßenschilder,<br />

ohne sichtbare Identität. Die Bank arbeitet nicht für individuelle<br />

Kunden; sie arbeitet für eine ausgesuchte Klientel: für Ford, für BP,<br />

für den Stahlriesen Arcelor Mittal oder das IT-Netzwerk Facebook etwa.<br />

Und sie arbeitet für Regierungen – für die USA, für China, für Russland.<br />

Ihr Hauptquartier liegt in einem unscheinbaren Bürogebäude,<br />

nur einen Steinwurf entfernt vom neuen World Trade Center. Hinter<br />

diesen Fenstern arbeitet eine ganze Armee von Finanzfachleuten.<br />

Die beraten ihre Kunden; aber sie handeln auch selbst, arbeiten für den<br />

eigenen Vorteil. Sie fühlen sich als die Herren der Finanzwelt. »17 Jahre<br />

lang habe ich an der Wall Street gearbeitet; aber egal wo, bei Merrill<br />

Lynch oder bei JP Morgan, alle wollten wir so werden wie die Leute<br />

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