11.11.2013 Aufrufe

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

von Goldman Sachs. Die definierten den Standard der Finanzindustrie.<br />

Immer schien es, als hätten sie die besten und cleversten Beschäftigten;<br />

die waren unterwegs, um zu gewinnen. Und sie pflegten zu sagen:<br />

Es reicht nicht, dass du gewinnst; ein anderer muss verlieren«, erzählte<br />

uns William Cohan, ein ehemaliger Bank manager aus New York.<br />

Viele ehemalige Mitarbeiter des Investmenthauses<br />

bestätigten uns: Wer Goldman Sachs<br />

beitrat, trat einer Glaubensgemeinschaft bei.<br />

Die Kultur des Unternehmens bedeutete: Unterordnung.<br />

Die besteht aus der Mischung aus Gier und Geheimhaltung<br />

– und einem Hunger nach Risiko. Steve Bannon, ein Ex-Goldman-Banker<br />

aus Washington, etwa meinte im Interview: »Goldman Sachs stand<br />

für Erfahrung und für Leistung. Es spielte keine Rolle, woher du kamst,<br />

welche Schule du besucht hattest, was deine Religion oder deine Hautfarbe<br />

war. Das Einzige, was zählte, war: wie hart du gearbeitet, wie<br />

clever du gedealt und wie gut du deine Kunden betreut hattest. Es war,<br />

als wäre man einem Jesuitenorden beigetreten. Und über allem stand:<br />

Alles und jedes berechenbar, alles und jedes zu Geld zu machen. Und<br />

das geschah alles schon früher, noch bevor diese Quants, diese Finanzmathematiker,<br />

überall an der Wall Street auftauchten.«<br />

Beitritt zu einer<br />

Glaubensgemeinschaft<br />

Tatsächlich heuerte Goldman Sachs über Jahrzehnte nur die besten<br />

Uni-Abgänger an. Es war das Markenzeichen des Konzerns. Die Finanzmathematiker<br />

hatten nur eine Aufgabe: die Welt in Gleichungen einzuteilen,<br />

für alles und jedes, das uns umgibt, einen Preis festzulegen:<br />

für Unternehmen, für Staaten, für deren Bevölkerungen. Um dann<br />

Geld darauf zu wetten – auf Zuwächse, auf Verluste. Immer auf der<br />

Suche nach dem maximalen Profit. Nicht umsonst wurden und werden<br />

die Goldman-Mitarbeiter an der Wall Street die »banker monks«<br />

genannt – die Mönche des Geldes.<br />

Im Gegenzug garantierte »die Firma« ihren Fußtruppen Wohlstand und<br />

ein bisserl Reichtum. Nomi Prins, ehemalige Goldman-Bankerin in New<br />

York, räumte ein: »Dein Einkommen sagte etwas über dich aus innerhalb<br />

des Konzerns. Also, wenn jemand 100.000 Dollar im Jahr verdiente und<br />

du konntest 150.000 einstreifen, dann bedeutete das: Du bist besser als<br />

der mit den 100.000. Das hat dir Aufmerksamkeit eingebracht.«<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!