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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Panzer, Kanonen und Pistolen –<br />

Österreichs »geheime Industrie«<br />

von Mag. Ilja Morozov<br />

Keine Werbung, keine Interviews, keine Publicity. Diskretion<br />

hat bei heimischen Rüstungsbetrieben oberste Priorität. Oder<br />

wussten Sie etwa, dass der »Kristallkonzern« Swarovski auch<br />

auf Waffen messen vertreten ist? <strong>25</strong> Jahre nach dem »Noricum-<br />

Skandal« blickt <strong>€CO</strong> hinter die Kulissen von Glock, Steyr und Co.<br />

Man schweigt und genießt. Unbemerkt von der Öffentlichkeit arbeitet<br />

eine ganze Branche still und heimlich vor sich hin und das noch dazu<br />

überaus erfolgreich. Drei Milliarden Euro Umsatz, mehr als 90 Prozent<br />

Exportanteil und rund 8000 Arbeitsplätze. Österreichs Rüstungs- und<br />

Sicherheitsindustrie liefert so ziemlich alles in alle Welt, was man sich<br />

als ziviler Bürger gar nicht alles vorstellen will. Drohnen, Handgra naten,<br />

Panzermunition – bis hin zur High-Tech-Verschlüsselungstechnik.<br />

Kaum jemand weiß davon, weil sich die heimischen Branchenvertreter<br />

lieber nicht der Öffentlichkeit stellen. »Wir sind gebrannte Kinder«,<br />

rechtfertigt ein Manager am Telefon die Geheimnistuerei. Gemeint<br />

ist das überaus schlechte Image der Waffenproduktion hierzulande.<br />

Kein Wunder, hat doch so ziemlich jeder Hersteller schon den einen<br />

oder anderen Skandal hinter sich. Nur selten sind diese »gebrannten<br />

Kinder« in der Vergangenheit zu Unrecht beschuldigt, viel öfter jedoch<br />

zu Recht wegen unmoralischer oder gar illegaler Deals angeprangert<br />

worden. Daher wird jede Interviewanfrage kritisch beäugt – und oft<br />

abgelehnt. Warum auch Rechenschaft ablegen – das Geschäft rennt<br />

ja ohnehin prächtig. Nur nicht auffallen in der eigenen Heimat, lautet<br />

die Devise. Längst befinden sich die großen Kunden außerhalb<br />

Österreichs, vor allem im Nahen Osten, in Asien oder in Lateinamerika.<br />

Um an lukrative Aufträge zu gelangen, hält man sich an »internationale<br />

Gepflogen heiten« – an die Diskretion der Branche. So auch im<br />

vergang enen Jahr im Juni. <strong>€CO</strong> war dabei.<br />

Kaum zwei Flugstunden von Wien entfernt, im Pariser Vorort Ville pinte,<br />

findet alle zwei Jahre ein höchst klandestiner Event statt. In der Stadt<br />

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