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25 JA HRE €CO JAHRBU CH 1988–2013 - Sparkasse

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Nachfolger Mario Monti hat mit seiner Expertenregierung die Wirtschaftsreformen<br />

wieder beschleunigt.<br />

Schließlich will auch die EZB beim Aufkauf von Staatsanleihen vorsichtig<br />

vorgehen. Die Verknüpfung mit dem ESM bedeutet, dass nur<br />

jene Staaten davon profitieren sollen, die massiv sparen und sich von<br />

den Aufsehern der EZB, der EU-Kommission und des Internationalen<br />

Währungsfonds – der so genannten Troika – kontrollieren lassen.<br />

Den Beweis für das angeblich harte Durchgreifen musste der frühere<br />

Goldman-Sachs-Banker Mario Draghi für seine »Europäische Zentralbank«<br />

bisher noch nicht antreten; Italien erklärte umgehend, es benötige<br />

»keine weitere EZB-Hilfe«, und die spanische Regierung von Premier<br />

Mariano Rajoy zögerte die Anrufung der EZB monatelang hinaus.<br />

Dennoch verbesserte sich die Stimmung auf den Finanzmärkten; die<br />

Renditen fielen.<br />

Das ist auch eines der Hauptargumente der Befürworter der umstrittenen<br />

Vorgangsweise: Wenn die EZB nur deutlich genug erkläre, sie sei<br />

»zum unbegrenzten Ankauf von Staatsanleihen« bereit, dann müsse<br />

sie dies vielleicht gar nicht tun. Denn dann sinke das Ausfallsrisiko<br />

für private Anleger und dann seien diese wieder bereit, die Schulden<br />

der Euro-Staaten zu vernünftigen Konditionen zu finanzieren. Alles<br />

eine Sache der Psychologie ...<br />

Begrenzt die EZB hingegen ihr Ankaufsvolumen, wird die Sache für<br />

sie teurer: denn dann bleibt das Risiko in den Augen vieler Investoren<br />

bestehen und die Notenbank muss tatsächlich marode Staatsanleihen<br />

aufkaufen, die dann bei der nächsten schlechten Nachricht abermals<br />

an Wert verlieren.<br />

Genau dies ist übrigens in den Jahren zwischen 2010 und 2012 geschehen<br />

und hat mit dazu beigetragen, dass die Bilanzsumme der EZB dramatisch<br />

angewachsen ist. Die Notenbank hat mehr Geld verborgt als je<br />

zuvor – vor allem den europäischen Geschäftsbanken, aber auch den<br />

Staaten. Damit hat sie auch mehr Geld »geschöpft« als je zuvor. Nach<br />

der Theorie des Monetarismus ist diese Aufblähung der Geldmenge<br />

aber genau die Hauptursache für Inflation. Gerne zitieren Leute wie<br />

Bundesbank-Chef Jens Weidmann die Szene aus Goethes »Faust II«,<br />

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