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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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sehen, das in dem Tiere ist. Es ist immer das Animalische bei dem<br />

Kinde sozusagen auf ein höheres Niveau heraufgehoben. Der Mensch<br />

ist nie Tier, niemals, auch nicht als Embryo, da am allerwenigsten.<br />

Aber man kann sozusagen die Ideen deutlich machen, wenn man sie<br />

so gestaltet, sie mit etwas vergleicht.<br />

Wer jemals mit einem wirklichen Blick für die Naturvorgänge eine<br />

Herde gesehen hat, die eben auf einer Wiese, auf dem Felde ihre Nahrung<br />

abgegrast hat und dann daliegt, sagen wir eine Herde von Kühen<br />

im Grase, jede einzelne Kuh hingegeben in einer wunderbaren Weise<br />

der ganzen Welt, das Verdauungsgeschäft besorgend, der bekommt<br />

einen Eindruck von dem, was da eigentlich in dem Tiere vor sich geht.<br />

Eine ganze Welt, ein ganzer Extrakt <strong>des</strong> kosmischen Geschehens geht<br />

da in dem Tier vor sich, und das Tier erlebt, während es verdaut, die<br />

wunderbarsten Visionen. Das Verdauungsgeschäft ist das allerwichtigste<br />

Erkenntnisgeschäft beim Tiere. Und während das Tier verdaut,<br />

ist es in einer träumerisch-imaginativen Art an die ganze Welt hingegeben.<br />

Das sieht übertrieben aus, allein das Merkwürdige dabei ist, daß es<br />

gar nicht übertrieben ist, daß es durchaus der Wahrheit entspricht.<br />

Und wenn wir das um eine Stufe heraufheben, dann bekommen wir<br />

das Erlebnis <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> bei seinen physischen Funktionen. Alle physischen<br />

Funktionen begleitet der Geschmack. Ebenso wie der Geschmack<br />

alle physischen Funktionen begleitet, so ist etwas, was sonst nur in<br />

Auge und Ohr lokalisiert ist, in dem ganzen Organismus <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>.<br />

Stellen Sie sich das Wunderbare eines Auges vor, wie das Auge das<br />

Farbige geformt von außen aufnimmt, innerlich ein Bild macht, wodurch<br />

wir sehen. Das ist lokalisiert, das ist abgesondert von unserem<br />

Gesamterleben. Und wir ergreifen dann dasjenige, was das Auge in<br />

wunderbarer Weise formt, mit dem Verstande, in einem Schattenbilde<br />

<strong>des</strong> Verstan<strong>des</strong>, das davon gemacht wird.<br />

Ebenso wunderbar sind die Vorgänge, die im Ohre lokalisiert sind<br />

beim erwachsenen Menschen. Aber das, was beim erwachsenen Menschen<br />

in den Sinnen lokalisiert ist, ist ausgebreitet über den ganzen<br />

Organismus beim Kinde. Daher gibt es beim Kinde keine Trennung<br />

zwischen Geist, Seele, Körper, sondern alles dasjenige, was von außen<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 105

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