22.04.2014 Aufrufe

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 118<br />

geht, was sich in der Haltung, in der ganzen Empfindung <strong>des</strong> Menschen<br />

ausspricht, hingeleitet zu der primitiven, zu der wirklich entzückenden<br />

Puppe, die dann mehr so ausschaut (eine von Waldorfschülern<br />

geschnitzte Puppe wird gezeigt), nicht wie die sogenannte «schöne»<br />

Puppe. Aber das ist schon für altere Kinder!<br />

Es handelt sich also darum, daß wir, um Erzieher zu werden, dieses<br />

Ästhetische der Arbeit in der Arbeit schauen können, damit wir das<br />

Ästhetische der Arbeit heranbringen an die Ausarbeitung <strong>des</strong> Spielzeuges.<br />

Wenn wir das Ästhetische der Arbeit an die Ausarbeitung <strong>des</strong><br />

Spielzeuges heranbringen, dann nähern wir uns dem, was das Kind<br />

aus sich selber heraus will. Wir sind in unserer Zivilisation fast ausschließlich<br />

Nützlichkeitsmenschen, das heißt, intellektualistische Menschen<br />

geworden, bringen daher auch schon an das Kind alles mögliche<br />

Ausgedachte heran. Aber es handelt sich darum, daß wir an das Kind<br />

nicht dasjenige vom späteren Leben heranbringen, was gedacht ist,<br />

sondern was am späteren Leben gefühlt, empfunden werden kann.<br />

Das muß im Spielzeug drinnen sein. Wir mögen dem Knaben einen<br />

Pflug geben, aber es handelt sich darum, daß wir ihm das Gestaltende,<br />

das Ästhetische <strong>des</strong> Pflügens in das Spielzeug hineinlegen. Das ist dasjenige,<br />

was die Vollkraft <strong>des</strong> Menschen zur Entwickelung bringen kann.<br />

Darin haben die ja sonst in vieler Beziehung außerordentlich anerkennenswerten<br />

Kindergärten große Fehler gemacht. Der Kindergarten,<br />

der von Fröbel und anderen mit einer wirklich innigen Kin<strong>des</strong>liebe<br />

eingerichtet worden ist, muß sich klar sein darüber, daß das Kind<br />

ein nachahmen<strong>des</strong> Wesen ist, aber nachahmen nur dasjenige kann, was<br />

noch nicht intellektualistisch ist. So dürfen wir nicht allerlei Kinderarbeiten<br />

in den Kindergarten hineinbringen, die ausgedacht sind. Alles<br />

Stäbchenlegen, alles Flechten und dergleichen, was im Kindergarten<br />

vielfach eine so große Rolle spielt, ist ausgedacht. Wir dürfen in dem<br />

Kindergarten nur dasjenige im Bilde haben, was die großen Leute<br />

auch machen, nicht was im besonderen ausgedacht ist. Den Menschenkenner<br />

beschleicht oftmals ein tragisches Gefühl, wenn er in diese<br />

gutgemeinten Kindergärten hineinkommt, wo so schön ausgedachte<br />

Arbeiten darin sind. Denn auf der einen Seite gehen diese Kindergärten<br />

aus einem so unendlich guten Willen hervor, aus so viel Kinder-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!