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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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stehen würde! Aber es wäre das dennoch für die anthroposophische<br />

Bewegung etwas außerordentlich Gutes, wenn sie gar keinen ständigen<br />

Namen hätte; denn dieser Name führt eigentlich dazu, daß sich ein<br />

großer Teil der Menschheit heute noch bloß mit dem Namen befaßt<br />

und gar nicht auf die Sache eingeht.<br />

So kann man finden, daß die Leute zunächst ein griechisches Wörterbuch<br />

nachschlagen, und da auf irgendeine Weise in ihrer Lan<strong>des</strong>sprache<br />

einen Ausdruck sich bilden für «Anthroposophie». Und dann<br />

machen sie sich ihre eigene «Anthroposophie», und nach dieser eigenen<br />

«Anthroposophie» werden wir eigentlich in der Welt besprochen. Das<br />

ist die Meinung über uns, die sich die Leute bilden nach dem, was sie<br />

sich gerade dem Namen nach geformt haben. Da denken sie: sie<br />

können sich dasjenige ersparen kennenzulernen, was eigentlich Anthroposophie<br />

wirklich ist. - Jetzt ist ja der Büchertisch am Eingang<br />

<strong>des</strong> Saales schon fort, aber es ist wahr, ich schauderte ja selbst jeden<br />

Tag, wenn ich hereinkam und die Flut von Literatur sah - ich wäre<br />

froh, wenn es weniger gäbe -, aber jedenfalls, Anthroposophie muß<br />

man kennenlernen, indem man an die Sache herangeht. Man kann<br />

nicht bloß an den Namen herangehen. Deshalb wäre es so gut, wenn wir<br />

gar keinen Namen zu haben brauchten.<br />

Nun, das geht ja nicht! Aber ich denke, wenn solch ein Kursus über<br />

irgendein praktisches Gebiet, über eine praktische Auswirkung der Anthroposophie<br />

stattfindet, wie dieser war, so kann man schon sehen, wie<br />

wenig Anthroposophie danach strebt, sektiererisch zu sein, wie wenig<br />

Anthroposophie danach strebt, den Menschen irgendwelche Dogmen<br />

an den Kopf zu werfen und dergleichen; sondern es handelt sich bei<br />

der Anthroposophie wirklich nur darum, die Realitäten der Welt ihrer<br />

wahren Wesenheit nach kennenzulernen. Und will man an der Fortentwickelung<br />

der Welt irgendwie teilnehmen, dann handelt es sich<br />

schon darum, daß man wirklich hineinsieht in den Gang der Ereignisse.<br />

Es ist in gewisser Beziehung so trostlos, daß heute sehr wenig Neigung<br />

dazu besteht, in den Weltengang der Ereignisse hineinzuschauen,<br />

und Anthroposophie ist eigentlich diejenige Bewegung, die sich das<br />

ganz zur Aufgabe macht. Daher kann man auch, wenn von irgendeinem<br />

speziellen Zweige die Rede ist, wie es hier für die Pädagogik<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 249

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