rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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eim Menschen während <strong>des</strong> Erdendaseins gebunden ist, sondern wenn<br />
man aus Inspiration die Gabe, die Fähigkeit, die Möglichkeit sich angeeignet<br />
hat, Selbständig-Geistiges zu schauen, dann wird man gewahr,<br />
wie in der Tat mit diesem wichtigen Lebensabschnitte um das vierzehnte,<br />
fünfzehnte Jahr herum sich ein dritter Mensch absondert zur<br />
Selbständigkeit - ich habe ihn im Einklang mit älteren Terminologien<br />
in meinen Büchern den astralischen Leib genannt -, ein schon mehr<br />
Seelisches, als der Ätherleib es ist, ein schon Seelisch-Geistiges. Es ist<br />
das dritte Glied <strong>des</strong> Menschen und das zweite übersinnliche Glied <strong>des</strong><br />
Menschen.<br />
Das wirkt bis zum vierzehnten, fünfzehnten Jahre als geistiges<br />
Wesen durch den physischen Organismus und wird selbständig mit<br />
dem vierzehnten, fünfzehnten Jahre. Dadurch tritt an den Erzieher,<br />
den Unterrichter die ganz bedeutsame Aufgabe heran, zu helfen bei<br />
diesem Selbständigwerden <strong>des</strong>jenigen, was eigentlich als Geistig-Seelisches<br />
bis zum siebenten, achten Jahre noch in den Tiefen <strong>des</strong> Organismus<br />
ist und dann allmählich - denn die Sache geschieht sukzessiv -<br />
sich loslöst.<br />
Diesem allmählichen Sich-loslösen hat man zu helfen, wenn man das<br />
Kind zwischen dem siebenten und vierzehnten Jahre zu unterrichten<br />
hat. Da wird man, wenn man Menschenerkenntnis in der geschilderten<br />
Weise sich angeeignet hat, wie sie hier gemeint ist, gewahr, wie das<br />
Sprechen etwas ganz anderes wird.<br />
Die heutige, wenn ich mich <strong>des</strong> Ausdrucks bedienen darf, grobe<br />
Wissenschaft hält sich ja nur an das Grob-Seelische <strong>des</strong> Menschen, und<br />
sie nennt das andere die sekundäre Geschlechtscharakteristik. Für die<br />
geistige Betrachtung sind gerade die sekundären Dinge die primären<br />
und umgekehrt.<br />
Ungeheuer viel liegt in diesen Umwandlungen, in der Art und<br />
Weise, wie gerade das Fühlen sich herauslöst aus den Sprachorganen.<br />
Und man hat dann als Lehrer, als Erzieher, diese wunderbare, wirklich<br />
das Innere begeisternde Aufgabe zu üben, die Sprache allmählich loszulösen<br />
vom Körperlichen. Wie wunderbar, wenn noch auf natürliche<br />
Weise, von selbst, wenn das Kind erst sieben Jahre alt ist, die Lippen<br />
sich bewegen durch organische Tätigkeit! Es ist, wenn das Kind mit<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 0 7 Seite: 81