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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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darauf hinarbeitet, das Kind dazu zu bringen, daß es sagt: Wenn man<br />

sieben hat, wieviel muß man wegnehmen, damit man drei bekommt? -<br />

nicht: Was bekommt man, wenn man von sieben vier wegnimmt? -,<br />

sondern umgekehrt: Wenn man sieben hat — das ist das Reale - und<br />

was man bekommen will, ist wiederum das Reale. Wieviel muß man<br />

von sieben wegnehmen, damit man drei bekommt? - Mit dieser Form<br />

<strong>des</strong> Denkens steht man im Leben zunächst drinnen, während man mit<br />

der anderen Form in der Abstraktion drinnen steht. So daß man, wenn<br />

man in dieser Art verfährt, dann sehr leicht zu dem anderen zurückkehren<br />

kann.<br />

In derselben Weise soll man beim Multiplizieren, beim Dividieren<br />

vorgehen, nicht fragen: Was entsteht, wenn man zehn in zwei teilt? -,<br />

sondern: Wie muß man zehn teilen, damit man fünf bekommt? - Man<br />

hat ja das Reale als Gegebenes, und im Leben soll dasjenige herauskommen,<br />

was dann eine Bedeutung hat. Zwei Kinder sind da, unter<br />

denen sollen zehn Äpfel geteilt werden, je<strong>des</strong> soll fünf bekommen: das<br />

sind die Realitäten. Was man dazu tun muß, das ist das Abstrakte, das<br />

in die Mitte hineinkommt. So sind die Dinge immer unmittelbar dem<br />

Leben angepaßt. Gelingt einem dieses, dann ergibt sich, daß wir dasjenige,<br />

was wir heute in additiver Weise, in rein äußerlich nebeneinanderfügender<br />

Weise vielfach vornehmen und wodurch wir ertötend<br />

wirken, gerade im rechnenden Unterricht als Beleben<strong>des</strong> haben. Und<br />

darauf ist zu sehen gerade bei diesem Unterricht, daß wir wirklich auch<br />

das Unterbewußte <strong>des</strong> Menschen, das heißt dasjenige berücksichtigen,<br />

was in den Schlaf hineinwirkt und was auch sonst unterbewußt wirkt,<br />

wenn der Mensch wach ist. Denn der Mensch denkt ja nicht immer an<br />

alles, sondern er denkt an einen kleinen Teil <strong>des</strong>jenigen, was er seelisch<br />

erlebt hat; das andere arbeitet aber immer fort. Gönnen wir es<br />

dem Kinde, daß in gesunder Weise sein physischer und sein Ätherleib<br />

fortarbeiten. Das können wir aber nur, wenn wir wirklich Spannung,<br />

Interesse, Leben hineinbringen gerade in den Rechnungs- und Geometrieunterricht.<br />

Es ist in diesen Tagen einmal gefragt worden, ob es denn gut sei,<br />

den Unterricht epochenweise zu erteilen, so wie er in der Waldorfschule<br />

erteilt wird. Wenn er richtig erteilt wird, dann ist gerade das<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 185

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