rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
war, zweierlei im Menschen zu entwickeln: zwei Arten, wie der Wille<br />
angeregt wird von den körperlichen Bewegungen aus, so daß er stark<br />
und kräftig wird nach zwei Seiten. Auf der einen Seite sollte alle Bewegung,<br />
alle Palästrik im Ringkampf so sein, daß derjenige, der den<br />
Ringkampf ausführte, eine besondere Gelenkigkeit, Gewandtheit, Beweglichkeit,<br />
zweckvolle Beweglichkeit in seine Glieder bekam. Das<br />
ganze Bewegungssystem <strong>des</strong> Menschen sollte so harmonisiert werden,<br />
daß die einzelnen Teile in der richtigen Weise zusammenwirkten, daß<br />
der Mensch überall, wenn er in einer bestimmten Lage <strong>des</strong> Seelenlebens<br />
war, die zweckvollen Bewegungen gewandt ausführte, so daß er von<br />
innen aus seine Glieder beherrschte. Die Rundung der Bewegungen<br />
zum zweckvollsten Leben, das war die eine Seite, die ausgebildet<br />
wurde in der Palästrik; die andere Seite war, ich möchte sagen, das<br />
Radiale der Bewegung, wo die Kraft in die Bewegung hineingestellt<br />
werden mußte. Gewandtheit auf der einen Seite - Kraft auf der anderen<br />
Seite; Aushaltenkönnen und Überwinden der gegenwirkenden<br />
Kräfte einerseits - selber kraftvoll sein können, um etwas in der Welt<br />
zu erleben, das war die andere Seite. Gewandtheit, Geschicklichkeit,<br />
äußere Harmonisierung der Teile in der Kraftentfaltung - auf der<br />
einen Seite; frei in alle Richtungen sein Menschenwesen in die Welt<br />
hinausstrahlen können - auf der anderen Seite.<br />
Und man war überzeugt, daß, wenn der Mensch durch die Palästrik<br />
so sein Bewegungssystem harmonisiert, er dann in die richtige Lage<br />
zum ganzen Kosmos kommt. Und man überließ dann die Arme, die<br />
Beine, mit der Atmung, wie sie durch die Palästrik ausgebildet war,<br />
dem Wirken <strong>des</strong> Menschen in der Welt. Man war überzeugt: der Arm,<br />
der richtig durch die Palästrik ausgebildet ist, der fügt sich in jene<br />
Kräfteströmung <strong>des</strong> Kosmos hinein, die dann wiederum zum menschlichen<br />
Gehirn geht, und aus dem Kosmos heraus dem Menschen die<br />
großen Ideen offenbart.<br />
Wie man das Musische nicht von einer besonderen musikalischen<br />
Ausbildung erwartete - die schloß sich nur an, hauptsächlich erst bei<br />
den Zwanzigjährigen an dasjenige, was man aus der Blutzirkulation<br />
und aus der Atmung herausholte -, so schloß sich das 3 was man zum<br />
Beispiel als Mathematik und Philosophie zu lernen hatte, an die Kör-<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 45