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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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so hineinzuschauen, daß er in der Natur eine schöpferische Künstlerin<br />

sieht, erst in dem Momente ist der Mensch auf dem Wege, auch zur<br />

religiösen Vertiefung hinaufzudringen. Nicht umsonst sagte der Dichter<br />

Mitteleuropas: «Nur durch das Morgenrot <strong>des</strong> Schönen dringst du<br />

in der Erkenntnis Land.» Wahr ist es: wenn wir durch die Kunst den<br />

ganzen Menschen ergreifen, bewirken wir in dem Menschen auch wiederum<br />

ein entsprechen<strong>des</strong> Weltverständnis, das auf das Ganze, auf<br />

das Totale der Welt geht. Daher sollen wir, soviel es nur möglich ist,<br />

zu dem, was nun schon einmal für die Prosakultur und -Zivilisation<br />

notwendig ist, im Unterricht dasjenige hinzufügen, was rein menschlich<br />

ist. Und das kann nicht nur durch einen künstlerischen Unterricht,<br />

sondern auch durch eine entsprechende Unterweisung im Kunstverständnis<br />

einzig und allein geschehen.<br />

Kunst und Wissenschaft führen dann im rechten Maße, wie wir<br />

morgen sehen werden, zur moralischen und zur religiösen Vertiefung.<br />

Dafür aber, daß der Mensch in religiöser und moralischer Beziehung<br />

vorwärtskomme, muß eben die Vorbereitung geschaffen werden durch<br />

die Tatsache, daß der Unterricht wie zu einer Waage wird. Auf der<br />

einen Seite liegt alles dasjenige, was in die Prosa <strong>des</strong> Lebens führt,<br />

was den Menschen sozusagen an die Erde bindet; auf der anderen<br />

Seite liegt das Gleichgewichtbewirkende alles <strong>des</strong>sen, was zur Kunst<br />

führt, was den Menschen in jedem Augenblicke seines Lebens das, was<br />

er in Prosa erarbeiten muß, auch künstlerisch erhöhen und so unmittelbar<br />

wiederum in den Geist hineinführen kann.<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 226

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