22.04.2014 Aufrufe

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 258<br />

ist; während man sehr darauf achten sollte, daß ja Plato zum Beispiel<br />

dasjenige, was er gegeben hat, selbst in unmittelbar vollmenschlicher<br />

Weise vorgetragen hat. Er wollte gar nicht so Theorien, Satz für Satz<br />

entwickeln, wie wir heute; er wollte die Leute miteinander sprechen<br />

lassen, er wollte menschliche Kräfte aufeinanderprallen lassen. Man<br />

sieht durch die Gespräche <strong>des</strong> Plato, ob der eine, der irgendeine Anschauung<br />

vertritt, etwas korpulent ist oder schmächtig, ob er blaß ist,<br />

oder ob er Pausbacken hat. Das alles ist in voller Körperlichkeit selbst<br />

in den Plato-Gesprächen dazu vorzustellen, sonst kommt man mit<br />

ihnen nicht zurecht. Das Seelische lebt eben bei den Griechen durchaus<br />

in der Offenbarung <strong>des</strong> Körperlichen, und man stellt sich dasjenige,<br />

was in Griechenland geschehen ist, nur richtig vor, wenn man die Vorstellung<br />

eben hat: alles Seelische lebt sich körperlich aus. Also die Meinung,<br />

als ob Plato und Aristoteles im Widerspruche stünden mit dem,<br />

was ich heute morgen gesagt habe, ist durchaus eben nicht berechtigt.<br />

Aus der Diskussion vom 7. August 1923<br />

Die Fragen bezogen sich auf die Erziehung ganz junger Kinder, Kindergarten, Schulgesetze<br />

usw. im Anschluß an den Vortrag von Fräulein Dr. C. von Heydebrand.<br />

Dr. Steiner: Ich will zunächst nur ein paar Worte sagen in bezug<br />

auf die Frage der Erziehung ganz junger Kinder. Es ist ja wohl nicht<br />

nötig, daß ich darüber heute sehr viel sage, denn der Gegenstand wird<br />

selbstverständlich im Laufe der Vorträge berührt werden, und es ist<br />

besser, diese im wesentlichen pädagogisch-methodischen Fragen im Zusammenhang<br />

zu behandeln. Ich möchte nur soviel sagen: Die Erziehung<br />

der ganz jungen Kinder bis zum siebenten Jahre ist natürlich<br />

etwas, das demjenigen, der sich eine solche Aufgabe stellt, wie die mit<br />

der Waldorfschule ist, außerordentlich große Sorge macht. Wir haben<br />

durch äußere Umstände veranlaßt mit dem Alter begonnen, das man<br />

in Deutschland das schulpflichtige Alter nennt, also mit einer Schule<br />

für Kinder von sechs oder sieben Jahren an. Und ich muß gestehen,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!