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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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höheren Stufe, für die Gegenwart, für das moderne Leben geeignet,<br />

dasjenige wieder in die Zivilisation kommen kann, wovon die Menschheit<br />

ausgegangen ist: die Einheit von Wissenschaft und Kunst. Wir<br />

müssen wiederum zu dieser Einheit kommen, denn die Spaltung zwischen<br />

Wissenschaft und Kunst hat den Menschen selbst zerrissen.<br />

Das aber ist es, was der moderne Mensch in erster Linie anstreben<br />

muß: aus seiner Zerrissenheit zur Einheit und zur inneren Harmonie<br />

zu kommen. Das, was ich bisher gesagt habe, soll gelten für die Harmonie<br />

zwischen Wissenschaft und Kunst. Nachher möchte ich auch<br />

noch den Gedanken ausdehnen für Religion und Sittlichkeit.<br />

Eine Erkenntnis, die in dieser geschilderten Weise das Schöpferische<br />

der Welt in sich aufnimmt, kann unmittelbar in die Kunst hineinfließen.<br />

Aber der Weg, der auf diese Weise von der Erkenntnis in die<br />

Kunst hinein genommen wird, er kann auch weiter fortgesetzt werden.<br />

Er ist fortgesetzt worden in jener alten, instinktiven, imaginativen<br />

Erkenntnis, von der ich gesprochen habe, die sich in die Kunst hinein<br />

fortsetzte, und die auch den Weg ohne Abgrund in das religiöse Leben<br />

hinüber fand. Derjenige, der solcher Erkenntnis, wenn sie auch einstmals<br />

bei der primitiven Menschheit selbst noch primitiv und instinktiv<br />

war, sich hingab, der fühlte die Erkenntnis nicht nur als etwas<br />

Äußerliches, sondern er fühlte, wie in der Erkenntnis, im Wissen,<br />

im Denken das Göttliche der Welt in ihm lebte, wie das Schöpferisch-<br />

Göttliche in ihm überging in das Künstlerisch-Menschlich-Schöpferische.<br />

Da aber konnte dann der Weg dazu genommen werden, dasjenige,<br />

was der Mensch dem Stoffe einprägte, in der Kunst zu einer höheren<br />

Weihe zu bringen. Die Tätigkeit, die der Mensch sich aneignete, indem<br />

er in dem äußeren Sinnenstoff das Göttlich-Geistige künstlerisch verkörperte,<br />

diese Tätigkeit konnte er fortsetzen und Handlungen hervorbringen,<br />

in denen er sich unmittelbar bewußt wurde, wie er, indem<br />

er als Mensch handelte, zum Ausdruck bringt den Willen <strong>des</strong> göttlichen<br />

Waltens in der Welt. Und die Kunst ging, indem so der Weg<br />

gefunden wurde von der Bearbeitung <strong>des</strong> sinnlichen Stoffes zu dem<br />

Handeln, in welchem der Mensch sich selber von der göttlich-schöpfe-<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 23

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