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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 183<br />

Bei gewissen Völkern der modernen Zivilisation umfaßt man eigentlich<br />

nur den überschaulichen Zahlbegriff bis zehn; hier in England,<br />

kann man im Geld bis zwölf rechnen. Das ist aber auch etwas, was<br />

schon das höchste in dem Uberschaulichen darstellt. Dann fängt man<br />

ja eigentlich wieder an, dann zählt man eigentlich die Zahlen; man<br />

zählt zuerst die Dinge bis zehn, aber dann fängt man an, die Zehn zu<br />

zählen: zweimal zehn — zwanzig, dreimal zehn = dreißig. Man bezieht<br />

sich da schon gar nicht mehr auf die Dinge, sondern man geht<br />

dazu über, die Zahl selbst auf das Rechnen anzuwenden, weil durch<br />

den Elementarbegriff schon die Dinge selbst als ein Anschauliches verlangt<br />

werden. Und wenn gar das moderne Anschauen so stolz darauf<br />

ist, daß wir es in bezug auf das Zählen so weit gebracht haben, während<br />

die wilden Völker auf ihre zehn Finger angewiesen sind, so ist es<br />

mit dem Stolz gar nicht so weit her, sondern wir zählen bis zehn, weil<br />

wir die Glieder spüren, die Gliederung der Hände die darinnen liegt,<br />

daß wir symmetrisch die Hände empfinden, die zehn Finger. Dieses<br />

Empfinden ist demgemäß auch herausgeholt, ist erlebt, und man muß<br />

in dem Kinde den Übergang hervorrufen von dem Ganzen, der Einheit<br />

in die Teile als Zahl. Dann wird man leicht jenen anderen Übergang<br />

zum Zählen finden können, indem man eines an das andere legt.<br />

Man kann ja dann übergehen zu eins, zwei, drei und so weiter. Also<br />

das rein additive Zählen, das ist dasjenige, was erst in zweiter Linie<br />

kommen darf; denn das ist eine Tätigkeit, die lediglich hier im physischen<br />

Räume eine Bedeutung hat, während das Gliedern der Einheit<br />

eine solche innere Bedeutung hat, daß es wiederum fortschwingt im<br />

ätherischen Leib, auch wenn der Mensch nicht dabei ist. Darauf kommt<br />

es an, daß man diese Dinge weiß.<br />

Ebenso handelt es sich darum, daß, wenn wir das Zählen auf diese<br />

Weise überwunden haben, wir nun nicht leblos mechanisch zum Addieren<br />

übergehen, wo wir dann Addend zu Addend reihen. Das Lebendige<br />

kommt in die Sache hinein, wenn wir nicht von den Teilen<br />

der Addition ausgehen, sondern von der Summe; wenn wir also eine<br />

Anzahl von Dingen, sagen wir, eine Anzahl von Kugeln hinwerfen -<br />

nun, im Zählen sind wir so weit, daß wir sagen können, das sind vierzehn<br />

Kugeln. Jetzt gliedere ich dieses, indem ich den Begriff <strong>des</strong> Tei-

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