rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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außerordentliche Liebefähigkeit und Opferwilligkeit. Gerade in einer<br />
HÜfsklasse ist es ja ganz besonders nötig» dies aufzubringen. Und man<br />
muß bedenken, daß man, wenn man in dieser Richtung etwas erreichen<br />
will, auch wirklich in mancher Beziehung Resignation haben<br />
muß. Denn selbstverständlich kann man gerade auf diesem Gebiete<br />
nur dasjenige leisten, was man sachgemäß eben aus dem Menschen<br />
herausholen kann. Wenn dann doch nur ein Viertel oder die Hälfte<br />
von demjenigen gelingt, was eigentlich das Kind zum vollen Normalzustand<br />
hinüberbringen könnte, dann sind die Eltern doch nicht ganz<br />
zufrieden. Aber das ist ja das Wesentliche in der menschlichen Betätigung,<br />
die vom Geiste, vom Spirituellen aus geleitet und gelenkt wird,<br />
daß wir, von der äußeren Anerkennung unabhängig, dazu kommen,<br />
immer mehr und mehr dasjenige zu fühlen, was die tragende Kraft<br />
wird, aus der inneren Verantwortlichkeit heraus die tragende Kraft<br />
wird. Die wird Stufe für Stufe erhöht, wenn man tatsächlich eine<br />
solche Erziehungskunst zugrunde legen kann, die bis in diese einzelnen<br />
Intimitäten <strong>des</strong> Lebens hinein Geist, Seele und Körper <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> in<br />
völligem Einklänge sieht. Das Sehen, das Wahrnehmen, das Beobachtenkönnen,<br />
das ist für den Lehrer das erste; dann prickelt, ich<br />
möchte sagen, die Sache selber in seinem ganzen menschlichen Wesen.<br />
Er überträgt ganz instinktgemäß künstlerisch dasjenige, was er aus der<br />
Menschenbeobachtung herausholen kann, auf die Praxis <strong>des</strong> Unterrichtes.<br />
Etwas ist von einer ganz besonderen Wichtigkeit in dem Lebensalter,<br />
in welchem nach den gestern von mir hier gemachten Ausführungen<br />
das Kind herübergeführt werden muß von einer mehr seelisch<br />
zu ergreifenden Pflanzen- und Tierkunde zu dem Unterricht, der dann<br />
mehr an das menschliche Begriffsvermögen, an den Intellekt appelliert,<br />
zu dem Unterricht im Mineralisch-Physikalisch-Chemischen, der, wie<br />
ich ausgeführt habe, ja nicht zu früh eintreten darf. Wenn wir an das<br />
Kind etwas heranbringen müssen, wodurch es lernt: in der Natur ist<br />
das Ursache, das Wirkung und so weiter, wenn wir also die Kausalität<br />
an das Kind heranbringen, dann ist von besonderer Wichtigkeit in diesem<br />
Lebensabschnitte, daß das Kind einen Ausgleich hat für das un-<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite:221