22.04.2014 Aufrufe

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das ist das erste, das wir brauchen, wenn wir heute an Erziehungsumwandlung<br />

denken: daß wir aus abstrakten, aus gedachten Idealen kommen,<br />

bei denen es gar nicht anders möglich ist, wenn wir sie uns in die<br />

Seele schreiben, als daß sie in uns auch fühlen und wollen, daß aus ihnen<br />

auch hervorgeht die Menschlichkeit bis in die körperliche Erziehung<br />

hinunter.<br />

Unsere Gedanken werden nicht Gebärden. Sie müssen aber wiederum<br />

Gebärden werden. Sie müssen nicht nur aufgenommen werden<br />

von dem Kinde, das dasitzt, sondern sie müssen die Arme und Hände<br />

<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> bewegen, sie müssen das Kind geleiten, wenn es hinausgeht<br />

in die Welt. Dann werden wir einheitliche Menschen haben, und einheitliche<br />

Menschen müssen wir wiederum erziehen; dann werden wir<br />

Menschen haben, bei denen dasjenige, was wir im Schulzimmer ihnen<br />

beibringen, seine Fortsetzung erfährt in der körperlichen Erziehung.<br />

So denkt man heute nicht. Heute denkt man: im Schulzimmer, da<br />

ist so etwas für sich Intellektualistisches, das muß einmal beigebracht<br />

werden; das macht den Menschen müde, das macht den Menschen abgespannt,<br />

vielleicht sogar nervös. Jetzt muß dazu etwas hinzukommen!<br />

Und da denkt man abgesondert die körperliche Erziehung dazu.<br />

Und so sind heute zwei Dinge da: intellektualistische Erziehung für<br />

sich - körperliche Erziehung für sich. Das eine fordert nicht das andere!<br />

Wir haben im Grunde genommen zwei Menschen, einen nebulosen,<br />

erdachten, und einen wirklich, den wir nicht mehr durchschauen,<br />

wie ihn die Griechen durchschaut haben. Und wir schielen immer, wenn<br />

wir nach dem Menschen hinschauen, wir haben immer zwei vor uns.<br />

Wir müssen wiederum sehen lernen. Wir müssen wiederum den ganzen<br />

Menschen sehen lernen als Einheit, als Totalität. Das ist zunächst<br />

das Wichtigste für unser ganzes Erziehungswesen.<br />

Es wird sich also darum handeln, aus einer mehr oder weniger heute<br />

doch vorhandenen theoretischen Erziehungsmaxime zu einer wirklichen,<br />

praktischen Erziehung vorzudringen. Und aus den Betrachtungen,<br />

die ich eben gepflogen habe, wird ja hervorgehen, daß vieles<br />

abhängig davon ist, wie wir den Geist, den wir eigentlich nur intellektuell<br />

erfassen, an den Menschen wiederum heranbringen, wie wir den<br />

Copyright Rudolf Steinet Nachlass-Veiwaltung Buch: 307 Seite:71

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!