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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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dieser Beziehung kann man gerade heute die merkwürdigsten Erfahrungen<br />

machen.<br />

Unsere Waldorfschule wurde einmal besucht von einem Herrn, der<br />

mit seinem Denken ganz im Unterrichtswesen, im Erziehungswesen<br />

drinnen stand. Ich versuchte, ihm den ganzen Geist, aus dem in der<br />

Waldorf schule gewirkt wird, auseinanderzusetzen, und als er eine Weile<br />

sich das angehört und angesehen hatte, sagte er: Ja, aber dann müßten<br />

ja die Lehrer viel von Medizin verstehen! - Er betrachtete es von<br />

vornherein als eine Unmöglichkeit, daß die Lehrer so viel von Medizin<br />

verstehen könnten, als für den Geist eines solchen Unterrichts<br />

nötig ist. Ich sagte zu ihm: Wenn das eben aus der Natur <strong>des</strong> Menschen<br />

hervorgeht, so muß so viel medizinischer Unterricht, als für die Schule<br />

eben nötig ist, den Gegenstand jeder Lehrerseminarbildung bilden. -<br />

Das ist ganz zweifellos, wir dürfen niemals sagen, wir überlassen dasjenige,<br />

was sich auf die Gesundheit bezieht, dem Schularzte.<br />

Ich betrachte es als ein ganz besonderes Glück der Waldorfschule,<br />

daß wir den eigentlichen Schularzt im Lehrerkollegium selber drinnen<br />

haben, daß er mit im Lehrerkollegium ist. Dr. Kolisko, der das Gesundheitliche<br />

fachmännisch betreibt, ist Arzt und steht im Lehrerkollegium<br />

zugleich lehrend darinnen. So daß in dieser Beziehung alles<br />

dasjenige, was sich auf das Körperliche der Kinder bezieht, in völligem<br />

Einklänge mit allem Unterrichten und Erziehen betrieben werden<br />

kann.<br />

Und das ist zum Schluß dasjenige, was notwendig ist: es muß in<br />

unsere Lehrerbildung eine Entwickelung hineinkommen, die aufnimmt,<br />

was sich auf Gesundheit und Krankheit <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> bezieht. Ein Lehrer<br />

bemerkt - ich will ein Beispiel anführen -, daß ein Kind immer<br />

mehr und mehr blaß wird. Ein anderes Kind verändert seine Farbe<br />

dadurch, daß es auffallend gerötet wird. Man bemerkt dann, wenn<br />

man richtig beobachtet, daß das gerötete Kind zugleich unruhig, jähzornig<br />

wird. Man muß eine solche Erscheinung in der richtigen Weise<br />

auf das Geistig-Seelische beziehen können. Man muß wissen, daß das<br />

Blaßwerden in abnormer Weise, wenn es sich auch nur in der Tendenz<br />

zeigt, von einer zu starken Berücksichtigung <strong>des</strong> Gedächtnisses herkommt.<br />

Das Gedächtnis beim blaßgewordenen Kinde ist zu stark be-<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 213

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