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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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von den ersten zu den zweiten Zähnen. Das ganze bekommt wieder<br />

gestaltende Grenzen. Der Geist fängt an, bildhaft in der Natur selber<br />

aufzutreten. Der Geist wird wieder schaffend.<br />

Wir brauchen nicht bloß diejenige Anthropologie, die heute den<br />

Menschen ganz äußerlich betrachtet und ihn innerlich so assoziiert, wie<br />

wir heute die Ideen in ihren Eigentümlichkeiten assoziieren. Wir brauchen<br />

ein Denken, das sich nicht scheut, bis zum Innerlichen vorzudringen,<br />

das sich nicht geniert zu sagen, wie der Geist Zähne wird, wie<br />

der Geist in den Zähnen wirkt.<br />

Das ist dasjenige, was wir brauchen; dann durchdringen wir vom<br />

Geist aus den Menschen. Da beginnt etwas Künstlerisches. Da muß man<br />

überführen die abstrakte, theoretische, unpraktische Betrachtungsweise,<br />

die nur den skelettdenkenden Menschen gibt, in das Bildhafte.<br />

Da schwimmt hinüber die theoretische Betrachtungsweise in das künstlerische<br />

Anschauen, in das künstlerische Gestalten. Man muß zugleich die<br />

Zähne gestalten, wenn man den Geist da innen wirksam sehen will. Da<br />

beginnt das Künstlerische Leiter zu sein zu der ersten exakten clairvoyanten<br />

Stufe, zu der Stufe der imaginativen Erkenntnis. Da erfassen<br />

wir dann den Menschen in seiner Wirklichkeit. Wir haben ja heute, indem<br />

wir den Menschen denken, bloß den Menschen in Abstraktion.<br />

Aber dasjenige, was wir vor uns hingestellt bekommen in der Erziehung,<br />

das ist der wirkliche Mensch. Da steht er. Hier stehen wir mit<br />

dem abstrakten Geist. Dazwischen ist ein Abgrund. Jetzt müssen wir<br />

hinüber über den Abgrund. Überall haben wir zuerst zu zeigen, wie<br />

wir hinüberkommen. Wir wissen heute höchstens dem Menschen eine<br />

Mütze aufzusetzen, aber wir wissen nicht den Geist in seinen ganzen<br />

Menschen hineinzuschieben. Das müssen wir lernen. Wir müssen, so<br />

wie wir den Menschen äußerlich anzuziehen gelernt haben, auch innerlich<br />

ihn anzuziehen lernen, so daß der Geist verfährt, wie die Kleider<br />

um ihn herum verfahren.<br />

Wenn wir in dieser Weise wiederum an den Menschen herankommen,<br />

dann beginnen wir lebendige Pädagogik und lebendige Didaktik.<br />

Wie der Lebensabschnitt um das siebente Jahr herum durch all das,<br />

was ich auseinandergesetzt habe, bedeutsam ist für das menschliche<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 07 Seite: 7 8

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