rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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ten, fünfzehnten Jahre von der organischen Tätigkeit, wie wir da<br />
hineinsehen in das Werden <strong>des</strong> Menschen, wie dasjenige, was sonst nur<br />
abstrakte Denkart ist, zum Bilde, zur Imagination wird. Wie aber<br />
dasjenige, was in der Sprache <strong>des</strong> Menschen zutage tritt, was in seinen<br />
Worten sich offenbart, tatsächlich in seiner wahren Gestalt erscheint<br />
als Geistig-Seelisches, wenn der Mensch das vierzehnte, fünfzehnte<br />
Jahr erreicht hat.<br />
Man kann daher sagen: Man muß ins Künstlerische hineinsteuern,<br />
wenn man vom Denken aus lebendig an den Menschen herankommen<br />
will, wenn man den Geist in seiner Lebendigkeit an den Menschen<br />
heranbringen will. - Wenn man das Gefühl, das Geistige im Fühlen,<br />
an den Menschen heranbringen will, dann muß man das nicht nur wie<br />
dort mit einer künstlerischen Stimmung tun, sondern jetzt mit einer<br />
religiösen Stimmung. Denn allein die religiöse Stimmung dringt zum<br />
wirklichen Geiste, zum Geiste in seiner Wirklichkeit vor. Daher kann<br />
alle Erziehung zwischen dem siebenten und dem vierzehnten Jahre<br />
nur dann ganz wirklich menschlich geleistet werden, wenn sie in der<br />
Atmosphäre <strong>des</strong> Religiösen geleistet wird, wenn sie fast zur Kultushandlung<br />
wird, allerdings nicht zur sentimentalen, sondern zur rein<br />
menschlichen Kultushandlung.<br />
So sehen wir, wie hineinströmt dasjenige, was der Mensch tut, indem<br />
er sein sonst abstraktes, sich bloß aus Ideen assoziieren<strong>des</strong> Denken<br />
zu Leben und Seele bringt, in das geistig Wesenhafte. Wir sehen, wie<br />
er den Weg hineinfindet zum künstlerischen Erfassen <strong>des</strong> Menschen,<br />
zum Erfassen <strong>des</strong> Menschen innerhalb <strong>des</strong> religiösen Lebens. Und so<br />
wird Künstlerisches und Religiöses der Pädagogik beigemischt.<br />
So wird hineingeleuchtet von der Schülerfrage zu der Lehrerfrage,<br />
indem man sich klar wird, daß so klare, so praktische, so lebendige<br />
Erkenntnis die Pädagogik und Didaktik werden soll, und daß der<br />
Lehrer nur dann wirklicher Erzieher, Unterrichter der Jugend sein<br />
kann, wenn er imstande ist, ein innerlich ganz künstlerischer, ein innerlich<br />
ganz religiöser Mensch zu werden.<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 07 Seite: 8 3