rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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selber aus Holz herauszuschneiden und dadurch das Spiel mit dem<br />
Künstlerischen zu verbinden.<br />
Es ist tatsächlich ganz demjenigen entsprechend, was aus der menschlichen<br />
Natur heraus gefordert wird, wenn man das Spiel allmählich<br />
überführt in künstlerisches Gestalten, und dann auch in jenes praktische<br />
Gestalten, von dem ich ja schon gesprochen habe. Und es ist<br />
außerordentlich interessant, wie eine gewisse Plastik, plastisch-künstlerische<br />
Schöpfertätigkeit sich bei den Kindern wie von selbst hinzufindet<br />
bei der Zubereitung von Spielsachen.<br />
Und so können wir dann auch das Künstlerische wiederum in das<br />
Kunstgewerbliche überführen, so daß die Kinder lernen einfache Werkzeuge<br />
machen, einfache Hausgeräte machen, aber auch Sägen, Messer,<br />
andere Werkzeuge in der richtigen Art zu Tischler-, zu Schreinerarbeiten<br />
zu verwenden. Und mit einer außerordentlichen Begeisterung stehen<br />
die Kinder, Knaben und Mädchen, in unserer Werkstätte, fügen<br />
mit Begeisterung dem anderen Unterricht dieses Arbeiten mit Messer<br />
und Säge und den anderen Instrumenten ein und sind froh, wenn sie<br />
dabei Dinge fertig bekommen, welche dann den Charakter <strong>des</strong> für das<br />
Leben Nützlichen und Brauchbaren haben. Auf diese Weise regt man<br />
alle Instinkte für das Leben an. Wir sehen dabei, wie auf der einen<br />
Seite der Sinn für das Praktische, auf der anderen Seite der Sinn für<br />
die Kunst tatsächlich ausgebildet wird.<br />
Ich habe bei der Auseinandersetzung über die einzelnen ausgestellten<br />
Dinge ja schon erwähnt, daß es außerordentlich interessant ist, wie<br />
die Kinder, nachdem sie dies oder jenes über den menschlichen Organismus<br />
gelernt haben - die plastische Formung <strong>des</strong> Knochensystems,<br />
die Formung <strong>des</strong> Muskelsystems -, in dieser künstlerischen Art also in<br />
den Bau und in die Tätigkeit <strong>des</strong> menschlichen Körpers eingeführt<br />
worden sind, wie dann die Kinder, die bei uns eigentlich gerade im<br />
Praktischen außerordentlich frei arbeiten und ihrer eigenen Erfindung<br />
sich hingeben dürfen, dasjenige, was ihnen da als Gestaltung dieses<br />
oder jenes Glie<strong>des</strong> am Menschen eingegangen ist, in ihren plastischen<br />
Formen wiederum zum Ausdrucke bringen, nicht in sklavischer Nachahmung,<br />
sondern im freien Schaffen. Man sieht die merkwürdigsten<br />
Formen aus der Seele <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> selbst heraus entstehen, je nachdem<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 229