rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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Copyright Rudolf Steinet Nachlass-Veiwaltung Buch: 307 Seite: 88<br />
Wenn wir nun den Sprung hinüber machen zum vierzehnten, fünfzehnten<br />
Jahre, da werden die Bewegungsorgane erst willensgemäß<br />
persönlich. Der Wille wird in den Bewegungsorganen selbständig. Da<br />
wirken erst diejenigen Kräfte von unten nach oben, die der Mensch<br />
haben muß als Willenskräfte. Denn aller Wille wirkt von unten nach<br />
oben, alles Denken wirkt von oben nach unten. Vom Himmel zur<br />
Erde geht die Richtung <strong>des</strong> Denkens, von der Erde zum Himmel geht<br />
die Richtung <strong>des</strong> Willens. Beide sind in dem Lebensalter zwischen dem<br />
siebenten und vierzehnten Jahre nicht miteinander verbunden, nicht<br />
ineinander eingeschaltet. Das, was von oben nach unten geht, verliert<br />
sich wiederum in unbestimmter Weise. Und im mittleren Menschen,<br />
wo Atmung und Zirkulation lebt, ihren Ursprung hat, da lebt auch<br />
dasjenige, was sich in dieser Zeit als der Gefühlsmensch emanzipiert.<br />
Und indem wir in der richtigen Weise den Gefühlsmenschen zwischen<br />
dem siebenten und vierzehnten Lebensjahre ausbilden, bringen wir<br />
das, was von oben nach unten geht und von unten nach oben, in das<br />
richtige Verhältnis.<br />
So handelt es sich um nichts Geringeres, als daß wir zwischen dem<br />
siebenten und dem vierzehnten Lebensjahre <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> das Denken<br />
in die richtige Verbindung mit dem Wollen, mit dem Willen bringen.<br />
Und das kann verfehlt werden. Deshalb müssen wir erziehen, weil<br />
beim Tiere diese Zusammenschaltung vom Denken, sofern das Tier<br />
ein traumhaftes Denken hat, und vom Willen, sofern das Tier einen<br />
Willen hat, von selbst geschieht; beim Menschen geschieht die Zusammenschaltung<br />
von Denken und Wille nicht von selbst. Beim Tiere ist<br />
sie eine natürliche Handlung, beim Menschen muß sie eine sittliche,<br />
eine moralische Handlung werden. Und <strong>des</strong>halb kann der Mensch ein<br />
moralisches Wesen werden, weil er hier auf Erden Gelegenheit hat,<br />
erst sein Denken mit seinem Willen zusammenzuschalten, in Verbindung<br />
zu bringen. Darauf beruht der ganze menschliche Charakter, insofern<br />
er aus dem Inneren hervorgeht, daß die richtige Harmonie hervorgerufen<br />
wird durch menschliche Tätigkeit zwischen Denken und<br />
Wille. Und dieses Zusammenstimmen, dieses Harmonisieren von Denken<br />
und Wille besorgten die Griechen dadurch, daß sie gewissermaßen<br />
die Strömung vom Kopf zu den Gliedern, die in den ersten Jahren