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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Verehren wir - ich möchte dies jetzt mit den Gedanken ungefähr<br />

zum Ausdruck bringen, mit denen die besten Griechen dieses angesehen<br />

haben - das Göttliche in dem kleinen Kinde. Wir brauchen uns<br />

um das kleine Kind in den ersten sieben Lebensjahren nicht zu kümmern,<br />

so dachte der Grieche, da kann es aufwachsen in der Familie,<br />

in die es die Götter hineingestellt haben. Da wirken noch aus dem vorirdischen<br />

Leben die überirdischen Kräfte in ihm. Mit dem siebenten<br />

Jahre muß die Menschheit selber die Entwickelung der Kräfte in die<br />

Hand nehmen.<br />

Was muß dann diese Menschheit als Erzieher tun, wenn sie selber<br />

in der richtigen Weise das Göttliche im Menschen zu verehren weiß?<br />

Sie muß möglichst das fortsetzen, was an Menscheninitiative bis zum<br />

siebenten Jahre in dem Kinde sich vollzogen hat. Setzen wir also das<br />

göttliche Walten, wie sich das Geistige im Körperlichen zum Ausdruck<br />

bringt, möglichst fort. So mußte es dem Gymnasten eingeschärft werden,<br />

Gotteswalten im Menschenkörper zu verstehen und im Menschenkörper<br />

fortzusetzen. Dieselben gesundenden, dieselben lebenserhaltenden<br />

Kräfte, die es mitbekommen hat aus dem vorirdischen Leben und<br />

rein elementar gepflegt hat bis zu seinem Zahnwechsel, die sollten dem<br />

Kinde vom siebenten bis zum vierzehnten oder fünfzehnten Jahre<br />

erhalten werden durch menschliche Einsicht, durch menschliche Kunst.<br />

Ganz im Sinne <strong>des</strong> natürlichen Daseins sollte dann weiter erzogen<br />

werden. Daher war alle Erziehung eine gymnastische, weil man die<br />

göttliche Erziehung <strong>des</strong> Menschen als eine Gymnastik ansah. Der<br />

Mensch muß fortsetzen durch seine Erziehung die göttliche Gymnastik.<br />

Der Grieche stand dem Kinde ungefähr in der Art gegenüber, daß<br />

er sich sagte: Wenn ich möglichst frisch, möglichst gesund erhalte, was<br />

das Kind an Wachstumskräften bis zum siebenten Jahre entwickelt<br />

hat, wenn ich das frisch und gesund erhalte durch meine Einsicht,<br />

wenn ich das Kind so erziehe, daß die Kräfte, die bis zu dem siebenten<br />

Jahre von selbst da sind, das ganze Erdenleben hindurch bis zum Tode<br />

bleiben, dann erziehe ich das Kind am allerbesten.<br />

Das war das große, mächtige Prinzip der griechischen Erziehung,<br />

diese ungeheuer einschneidende Maxime: zu sehen, daß das Kind im<br />

Menschen bis zum Tode nicht verlorengehe. Sehen wir zu - so dachte<br />

Copyright Rudolf Steinet Nachlass-Veiwaltung Buch: 307 Seite:51

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