rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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müssen die Wege finden, auch zur körperlichen Erziehung hinzukommen<br />
vom Geiste aus. Denn die Menschheit ist einmal - es mag einem<br />
das sympathisch oder antipathisch sein - in der Gegenwart an dem<br />
Punkte angekommen, den Geist als solchen erfassen zu müssen, den<br />
Geist als eigenen menschlichen Inhalt sich durch menschliche Arbeit<br />
erringen zu müssen.<br />
Aber gerade, wenn man nun ganz aus dem Sinne unseres Zeitalters<br />
heraus erziehen will, dann empfindet man, wie wenig weit die allgemeine<br />
Zivilisation eigentlich mit der Durchdringung <strong>des</strong> Geistes gekommen<br />
ist. Und dann entsteht die Sehnsucht, gerade um der Erziehung<br />
<strong>des</strong> Menschen willen, den Geist immer weiter und weiter auch zu<br />
einem menschlichen Eigentum zu machen. Wir können uns fragen: Wo<br />
zeigt sich uns auf einer gewissen vorläufig höchsten Stufe dasjenige,<br />
was die gegenwärtige Menschheit an Geist ergriffen hat? — Schrecken<br />
Sie nicht davor zurück, daß ich die Charakteristik hier nehme gewissermaßen<br />
von dem Gipfelpunkt <strong>des</strong> heutigen Geisteslebens. Dasjenige,<br />
was sich an dem Gipfelpunkt eben nur, ich möchte sagen, symbolisch<br />
in Reinkultur zeigt, das beherrscht im Grunde genommen auch in den<br />
Weiten und in den Tiefen die ganze Zivilisation.<br />
Wir sind heute bei dem Ergreifen <strong>des</strong> Geistes erst dabei angekommen,<br />
diesen Geist in Ideen, im Denken zu ergreifen. Und das Denken<br />
<strong>des</strong> Menschen in unserem gegenwärtigen Zeitalter in seiner ganzen Verfassung<br />
ist vielleicht am allerbesten zu ergreifen, wenn man hinschaut<br />
auf die Art und Weise, wie dieses Denken unserer Zeit etwa geworden<br />
ist, sagen wir, bei John Stuart Mill oder bei Herbert Spencer.<br />
Ich sagte, schrecken Sie nicht davor zurück, daß ich jetzt in diesem<br />
Augenblicke auf die Gipfelpunkte der Zivilisation hindeute. Denn<br />
dasjenige, was eben nur in einer gewissen Art als das höchste Symptom<br />
bei John Stuart Mill, bei Herbert Spencer zum Ausdrucke gekommen<br />
ist, das beherrscht alle Kreise, das ist im Grunde genommen das Denken<br />
unserer Zivilisationsentwickelung. Wenn wir also heute fragen:<br />
Wie erkennt die Menschheit den Geist, von dem aus sie erziehen soll,<br />
wie der Grieche den Körper erzogen hat? - müssen wir uns zur Antwort<br />
geben: Die Menschheit erkennt den Geist, wie ihn John Stuart<br />
Mill oder Herbert Spencer erkannt hat.<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 3 0 7 Seite: 6 6