rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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entwickelung hereingekommen ist. Und man kann dann eine dritte<br />
Epoche ins Auge fassen, eine Epoche, an deren Aufgang wir eigentlich<br />
jetzt stehen, und die wir gerade durch eine neuere Initiationswissenschaft<br />
zu vertiefen haben werden.<br />
Jede dieser Epochen hat über dasjenige hinaus, was dem Menschen<br />
durch seine naturgemäße Entwickelung, durch Sinn und Verstand,<br />
Wollen und Fühlen wie von selbst und durch die gewöhnliche irdische<br />
Erziehung zukommt, noch nach etwas anderem gestrebt. Jede dieser<br />
Epochen hat ein großes, in das Menschenschicksal tief eingreifen<strong>des</strong><br />
Weltenrätsel empfunden. Und in jeder Epoche hatte dieses Weltenrätsel<br />
in einer gewissen Beziehung eine andere Gestalt, weil die Menschheit<br />
verschiedene Seelenzustände in den verschiedenen Epochen durchgemacht<br />
hat. Nur einer heutigen abstrakten Zeit erscheinen die Menschenseelen,<br />
seit sie sich, wie man heute durch eine allerdings ungültige<br />
Hypothese annimmt, aus der Tierwelt heraus entwickelt haben, gleichgeartet.<br />
Demjenigen, der durch eine vertieftere Wissenschaft unbefangener<br />
in die Wirklichkeit <strong>des</strong> Menschenlebens hineinschaut, dem erscheint die<br />
Menschenseele in der ersten genannten Epoche in einer ganz anderen<br />
Weise geartet als in jener Epoche, die sich erfreuen durfte <strong>des</strong> Eintrittes<br />
<strong>des</strong> Mysteriums von Golgatha, und wiederum anders, als in<br />
unserer Epoche, in der wir das Mysterium von Golgatha wiederum<br />
suchen müssen, damit wir nicht der Gefahr unterliegen, es für die Erkenntnis<br />
zu verlieren.<br />
Wenn wir auf die Art und Weise hinblicken, wie die Menschenseelen<br />
im alten Orient geartet waren, aus dem uns herüberleuchtet die Vedenweisheit,<br />
die Vedantaphilosophie, und die wir heute wiederum - allerdings<br />
durch manches Mißverständnis - in der mannigfaltigsten Weise<br />
aufsuchen, wenn wir auf diese Seelen hinsehen, ja selbst wenn wir noch<br />
hinsehen auf die alten chaldäisch-assyrisch-babylonischen Seelen, auf<br />
die ägyptischen Seelen und selbst noch auf das griechische Wesen in<br />
seiner älteren Zeit, wie diese Vorträge über Pädagogik in diesen Tagen<br />
gezeigt haben, dann müssen wir die Menschenseelen in jenen Zeiten<br />
in einer ganz anderen Art sehen, als sie heute beschaffen sind.<br />
Diese Menschenseelen empfanden viel mehr ein träumerisches, gei-<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 140