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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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einer Weise hineinwachsen sollen, dann müssen die Prinzipien aus der<br />

lebendigen Malkunst heraus, nicht aus einer pädagogisch besonders<br />

zurechtgeschusterten Methode gemacht werden. Es muß das wirklich<br />

Künstlerische dann in die Schule hineingetragen werden, nicht ein wiederum<br />

verstan<strong>des</strong>mäßig Ausgedachtes. Und gerade an der Eurythmie<br />

ist es möglich, das rein Künstlerische der Menschheitszivilisation wiederum<br />

einzufügen.<br />

Wie Eurythmie eine bewegte sichtbare Sprache ist, das ist ja auch<br />

hier schon wiederholt auseinandergesetzt worden und hat ja den Gegenstand<br />

der Einleitungen bei den Aufführungen gebildet. Ich möchte<br />

jetzt nur noch einiges hinzufügen, das mehr noch hineinführt in die Beziehung<br />

der Eurythmie zum Künstlerischen im allgemeinen anhand der<br />

Figuren.<br />

Diese Figuren sind auf Anregung Miss Maryons entstanden, aber<br />

sind dann durchaus ausgeführt worden nach den Intentionen, die ich<br />

selber nach den Gesetzen der Eurythmie für absolut richtig halte.<br />

Ich möchte gerade bei solchen Figuren Ihnen zeigen - Sie haben hier<br />

die Versinnlichung <strong>des</strong> S-Lautes (die in Holz ausgeführte und bemalte<br />

Figur für den S-Laut wird gezeigt) -, wie das Eurythmische als Künstlerisches<br />

eigentlich gedacht ist. Wenn Sie sich eine solche Figur ansehen,<br />

so stellt sie ja einen Menschen dar. Aber derjenige, der im Sinne der<br />

heutigen Zivilisation und Konvention darauf ausgeht, das zu sehen,<br />

was man einen hübschen Menschen nennt, der sieht da nicht gerade<br />

einen hübschen Menschen. Er sieht überhaupt nicht dasjenige, was ihm<br />

dann am Menschen gefällt, wenn er auf der Straße einem Menschen<br />

begegnet.<br />

Nun, wenn man solche Figuren formt, so hat man vielleicht schon<br />

auch einen Geschmack für einen hübschen Menschen, aber es ist just<br />

nicht die Aufgabe, an der Formung dieser Figuren den hübschen Menschen<br />

zur Ausführung zu bringen, sondern dasjenige, was in der Eurythmie<br />

unmittelbar zum Ausdruck kommt: menschliche Bewegung.<br />

Und so ist hier von allem abgesehen, was nicht ausmacht die Bewegungsform<br />

selber, das Gefühl, das man an dieser Bewegung haben<br />

kann, und den Grundcharakter, den diese Bewegung zum Ausdruck<br />

bringt, der diese Bewegung durchsetzt.<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 236

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