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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 131<br />

mehr sind, vom griechischen Leben die richtigen Olympischen Spiele<br />

ablesen. Denn dringt man mit voller Geistigkeit in den Sinn <strong>des</strong> Griechentums<br />

ein, dann sagt man sich: Die Kinder wurden gymnastisch<br />

unterwiesen, wie ich das geschildert habe, im Tanz, im Ringen. Woher<br />

aber war das alles bei dem Griechen gelernt? - Es war gerade von den<br />

Olympischen Spielen gelernt, die nicht bloß einen artistischen, künstlerischen<br />

Charakter hatten, die sogar einen religiösen Charakter hatten,<br />

die unmittelbar aus der Zivilisation <strong>des</strong> Griechentums in künstlerisch-religiöser<br />

Weise hervorgingen. Weil die Griechen mit diesem hingebungsvollen<br />

künstlerisch-religiösen Sinne in ihren Olympischen Spielen<br />

lebten, <strong>des</strong>halb konnten sie aus einem unmittelbar pädagogischen<br />

Instinkt heraus dasjenige, was da künstlerisch vorhanden war, auch<br />

übertragen auf die körperliche Pflege, auf die Gymnastik <strong>des</strong> kindlichen<br />

Alters.<br />

Abstrakt, prosaisch, unkünstlerisch die Körperpflege, die Gymnastik<br />

ausbilden, ist wider alle Didaktik, weil es wider die eigentliche<br />

Entwickelung <strong>des</strong> Menschen ist. Und so sollte man heute viel mehr, als<br />

daß man, ich möchte sagen, aus dem Buche eine Art Renaissance der<br />

Olympischen Spiele anstellt, sich fragen: Wie begreift man das Innerliche<br />

<strong>des</strong> Menschen? - Und da kann man dann finden, daß unorganische,<br />

das heißt, nicht aus der Menschennatur hervorgeholte Körperübungen<br />

den Menschen zu stark verbrennen. So daß er durch solche<br />

Übungen, wenn sie in der Kindheit gepflogen werden, später eine zu<br />

geringe Festigkeit in den Muskeln hat, daß die Muskeln nicht folgen<br />

seiner Seele, seinem Geist.<br />

Zu einer falschen intellektualistischen Erziehung für das Wachen,<br />

die den Körper innerlich verfestigt und die bewirkt, daß wir in unseren<br />

Knochen eine Last tragen, statt sie mit unserer Seele in schwungvoller<br />

Weise zu bewegen, kommt das andere, daß nun die weichen<br />

Glieder zu stark zur Verbrennung geneigt sind. Und so sind wir allmählich<br />

ein Luftikus um einen Holzorganismus herum geworden, ein<br />

Mensch, der auf der einen Seite gefesselt ist durch die Last <strong>des</strong>jenigen,<br />

was in ihm an Salzen sich bildet, und der auf der anderen Seite seinem<br />

physischen Organismus durch einen falschen Verbrennungsprozeß eigentlich<br />

immer davonlaufen, eigentlich davonfliegen möchte.

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