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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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die aktive Geistesarbeit <strong>des</strong> Zivilisationslebens, der wird sich sagen<br />

müssen: Eigentlich müssen wir für die wichtigsten Gebiete <strong>des</strong> Zivilisationslebens<br />

erst überhaupt auf dasjenige rechnen, was wir uns in<br />

der Zukunft erringen werden durch menschliche Arbeit.<br />

Wenn wir auf all das sehen, was wir an menschlicher Arbeit anwenden<br />

müssen, um uns ein Geistesleben in der gegenwärtigen Zivilisation<br />

zu erringen, dann blicken wir mit einigem Erstaunen hin auf<br />

das Geistesleben der alten Griechen, namentlich der alten Orientalen.<br />

Denn dieses Geistesleben war da. Eine solche Wahrheit, die der heutige<br />

Mensch überhaupt noch nicht begreift: welche Rolle das siebente<br />

Lebensjahr im menschlichen Leben spielt - man kann es aus äußeren<br />

Symptomen andeuten, was das bedeutet, aber vom Begreifen ist die<br />

heutige Zivilisation noch ganz entfernt -, eine solche Wahrheit war<br />

tief durchgedrungen in Griechenland, war eine von den großen Wahrheiten,<br />

die durch das alte Geistesleben hindurchströmen und denen wir<br />

bewundernd gegenüberstehen, wenn wir kennenlernen, was in alten<br />

Zeiten einmal die Menschheit als Urweisheit, als ein spirituelles Wissen<br />

gehabt hat.<br />

Gerade wenn wir, unbeirrt durch die modernen materialistischen<br />

und naturalistischen Vorurteile, zurückgehen in ursprüngliche Menschheitszivilisationen,<br />

so finden wir überall im Beginne <strong>des</strong> geschichtlichen<br />

Lebens eine eindringliche Weisheit, aus der heraus der Mensch sein<br />

Leben eingerichtet hat.<br />

Diese Weisheit war nicht eine durch die Menschheit erworbene,<br />

sondern sie war eine der Menschheit durch Offenbarung, durch eine<br />

Art Inspiration zugekommene. Das ist dasjenige, was die moderne<br />

Zivilisation nicht zugeben will. Nicht zugeben will sie, daß auf eine<br />

geistige Art dem Menschen eine Urweisheit gegeben ward, wobei er<br />

sich eigentlich so entwickelte, daß noch in Griechenland darauf gesehen<br />

wurde, das Kind im Menschen bis zum Erdentode zu erhalten.<br />

Diese Offenbarung der Urweisheit, sie ist - und das hängt mit der<br />

ganzen Entwickelung der Menschheit zusammen - nicht mehr da. Der<br />

Fortschritt <strong>des</strong> Menschen besteht zum Teil darinnen, daß er nicht mehr<br />

eine ohne sein Zutun ihm geoffenbarte Urweisheit bekommt, daß er<br />

sich durch seine eigene Arbeit seine Urweisheit erringen muß. Das hängt<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 54

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