rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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was die Menschheit sich heute noch nicht gerne sagt, was aber <strong>des</strong><br />
Menschen Herz dennoch schon unterbewußt mit einer gewissen Deutlichkeit<br />
fühlt. Die Initiierten der gegenwärtigen Zeit sagen sich: Wir<br />
leben in der Welt, die einstmals als Geist vom Kosmos aus zu den<br />
Menschen gesprochen hat, so daß der Mensch in dieser Welt wie ein im<br />
Kosmos Wachender war. So leben wir, daß der Mensch begann, dieses<br />
Wachen <strong>des</strong> Kosmos in sich erlöschen zu fühlen, dieses Verbundensein<br />
mit dem Christus, der als das Wesen dieses den Menschen wachhaltenden<br />
Geistkosmos auf die Erde heruntergestiegen ist, wir nur mehr in<br />
einem Kosmos leben, der uns seine Außennatur zeigt. Wir leben den<br />
Ideentraum <strong>des</strong> Kosmos, wir leben einen errechneten, einen mit der<br />
Waage gewogenen, einen durch das Spektroskop geschauten Kosmos.<br />
Das ist unser Traum. Dadurch trennen wir uns mehr von dem wirklichen<br />
Geiste <strong>des</strong> Kosmos, als daß wir als Menschen mit ihm verbunden<br />
sind.<br />
Daher steht derjenige, der teilhaftig ist in der neueren, in der dritten<br />
Epoche der Menschheitsentwickelung nicht nur der uninitiierten Wissenschaft,<br />
sondern der Initiationswissenschaft, vor dem dritten großen<br />
Rätsel: vor dem Rätsel <strong>des</strong> Erkenntnisschlafes, <strong>des</strong> großen Lebensschlafes<br />
der Menschheit.<br />
Gefühlt haben es die tieferen Geister. Cartesius fühlte es, indem er<br />
dann an der Wahrheit alles <strong>des</strong>sen zu zweifeln begann, was die äußere<br />
Naturerkenntnis sagen kann. Aber es war erst anfänglich gefühlt. Es<br />
muß immer tiefer und tiefer zur Bewußtheit der Menschheit kommen,<br />
daß die ganze Erkenntnis, auf welche die neuere Menschheit seit drei,<br />
vier, fünf Jahrhunderten so stolz ist, einen Lebensschlaf darstellt, daß<br />
das dritte große Rätsel immer mehr und mehr über die Menschen kommen<br />
muß. Die Menschen mußten sich einmal fragen: Warum wohnen<br />
wir in einem physischen Erdenkörper? -, mußten sich dann fragen:<br />
Warum gehen wir durch den physischen Erdentod hindurch? - Und<br />
als drittes muß vor das Menschenherz die Frage treten: Warum schlafen<br />
wir den Erdenschlaf trotz einer bloß auf die Natur gerichteten<br />
Erkenntnis? Wie können wir uns dem Traume <strong>des</strong> errechneten Kosmos,<br />
<strong>des</strong> durch Astrophysik und Astrochemie bloß äußerlich geschauten,<br />
<strong>des</strong> äußerlich geträumten Kosmos, hintreten vor denjenigen Kos-<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 151