rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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leben <strong>des</strong> Menschen bis zum Tode hin nicht mehr als physische Impulskräfte:<br />
sie werden seelisch, sie werden geistig; sie beleben das menschliche<br />
seelische Innere.<br />
Wenn wir also hinschauen auf das Kind zwischen dem siebenten<br />
und vierzehnten Lebensjahre ungefähr und fassen die seelischen Eigenschaften<br />
<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> ins Auge, dann müssen wir uns sagen: Was uns<br />
da als seelische Eigenschaften, namentlich als das kindliche Denken<br />
zwischen dem siebenten und vierzehnten Lebensjahre erscheint, das<br />
war bis zum siebenten Jahre Organkraft. Das wirkte im Organismus,<br />
im physischen Organismus, trieb die Zähne heraus und erlangte im<br />
Zahnwechsel seinen Abschluß im physischen Wirken und verwandelt<br />
sich, transformiert sich in seelisches Wirken.<br />
Diese Verhältnisse sind allerdings nur dann zu studieren, wenn man<br />
vordringt zu derjenigen Erkenntnisart, die ich in dem genannten ersten<br />
Vortrage als die erste Stufe der exakten Clairvoyance beschrieben<br />
habe, als die imaginative Erkenntnis. Mit dem, was heute verbreitet<br />
ist als abstraktes, als intellektualistisches Denken, dringt man nicht bis<br />
zu einer solchen Erkenntnis <strong>des</strong> Menschen. Es muß das Denken sich<br />
innerlich beleben, so daß es bildhaft wird, daß man wirklich durch das<br />
Denken selber etwas erfassen kann. Durch das intellektualistische Denken<br />
erfaßt man ja gar nichts. Da bleiben die Dinge alle draußen. Man<br />
schaut sie an, man macht Abbilder von dem Angeschauten. Aber das<br />
Denken kann innerlich erkraftet, aktiviert werden. Dann hat man<br />
keine abstrakten, keine intellektualistischen Gedanken, dann hat man<br />
imaginative Bilder. Die füllen die Seele so aus wie sonst die intellektuellen<br />
Gedanken. Kommt man zu einer solchen ersten Stufe <strong>des</strong> exakten<br />
Schauens, dann durchschaut man eben, wie im Menschen nicht nur<br />
ein physischer Leib wirkt, sondern ein übersinnlicher Leib, ein übersinnlicher<br />
Körper, wenn ich mich <strong>des</strong> paradoxen Ausdrucks bedienen<br />
darf. Das erste Übersinnliche wird man gewahr im Menschen!<br />
Und man schaut dann in der folgenden Weise auf den Menschen<br />
hin. Man sagt sich: Da hat man den physischen Körper <strong>des</strong> Menschen,<br />
den kann man abwiegen, der strebt in der Richtung der Schwere zur<br />
Erde hin, der unterliegt der Gravitationskraft. Das ist seine wichtigste<br />
Eigenschaft: man kann den physischen Körper abwiegen.<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 74