rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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Wenn Sie singen, dann nehmen Sie dasjenige, was die Seele bewegt,<br />
körperlich ganz in den eigenen Organismus hinein. Dann verfließt<br />
dasjenige, was am Menschen bewegt ist, ganz innerhalb seiner Haut,<br />
und es bleibt die Bewegung ganz unsichtbar, es geht die Bewegung<br />
ganz über in den hörbaren Ton.<br />
Das hier ist bewegte Musik. Was die Seele fühlt, löst sich ganz vom<br />
Menschen los, wird Bewegung <strong>des</strong> Menschen im Räume, und an der<br />
Gestalt, die diese Bewegung bekommt, drückt sich das Künstlerische<br />
aus. Man sieht, was man sonst hört. Man hat daher nur auf dasjenige<br />
zu sehen, was Bewegung wird. Daher ist hier abstrahiert von allem<br />
übrigen, was der Mensch von Natur hat, einzig und allein auf dasjenige<br />
gesehen, was der Mensch im Eurythmisieren wird. Und ich habe<br />
es insbesondere dadurch ausgedrückt, daß ich jede Bewegung durch<br />
das Ausschneiden im Holze angedeutet habe; das hat dann eine bestimmte<br />
Grundfarbe.<br />
Sie finden hier bei den Figuren überall rückwärts angeschrieben,<br />
welche Grundfarbe der Bewegung entspricht, Sie finden dann angeschrieben,<br />
welche Grundfarbe dem sogenannten Gefühl entspricht.<br />
Wenn Sie die Eurythmisierenden auf der Bühne ihre Schleier beherrschen<br />
sehen, so ist das ja im wesentlichen eine Fortsetzung der Bewegung.<br />
Und das wird sich weiter so ausbilden, daß im entsprechenden<br />
Augenblicke immer ein Wehenlassen <strong>des</strong> Schleiers entsteht, ein<br />
Zurücknehmen <strong>des</strong> Schleiers, ein Abfangen <strong>des</strong> Schleiers, ein ganzes<br />
Gestalten <strong>des</strong> Schleiers. So sitzt die durch die Gliedmaßen ausgeführte<br />
Bewegung in dem, was nun in der Schleierbehandlung das Gefühl ausdrückt.<br />
Und wir sehen in dem Umwallen <strong>des</strong> Schleiers das Gefühl<br />
zum Ausdrucke kommen.<br />
Fühlt der Eurythmisierende an der Bewegung, in die er seine Arme,<br />
seine Beine hineinbringt, das Richtige, dann wird ganz instinktiv diese<br />
gefühlte Bewegung übergehen in die Schleierbehandlung, und er wird<br />
das Gefühl, das begleiten soll die Bewegung, in der Schleierbehandlung<br />
haben.<br />
Das dritte ist, daß der Eurythmisierende mit seinem Gefühl so weit<br />
gehen kann, daß er nun wirklich, wenn er zum Beispiel diese Bewegung<br />
macht, I, nach dieser Richtung mit dem Arme leicht ausgreift,<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite:237