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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch:307 Seite: 113<br />

Aufgaben aufnimmt, was das geistige Wirken im physisch-sinnlichen<br />

Organismus ist.<br />

Aber da eigentlich alle Menschen Erzieher sind für das Lebensalter<br />

zwischen der Geburt und dem siebenten Lebensjahre, stehen wir einfach<br />

auch vor der sozialen Aufgabe, daß eine wirkliche Menschenerkenntnis<br />

überhaupt notwendig ist, wenn die Menschheit nicht einem<br />

Niedergang, sondern einem Aufgang entgegengehen soll.<br />

Unser humanes Zeitalter hat, mit Recht selbstverständlich, ein sehr<br />

gebräuchliches Erziehungsmittel der früheren Zeiten abgeschafft: das<br />

Prügeln, das Schlagen. Aber unsere Zeit - es soll mir niemand den<br />

Vorwurf machen, daß ich etwa für die Prügelstrafe in diesem Vortrage<br />

eintrete -, unsere Zeit hat gerade <strong>des</strong>halb das große Talent gehabt,<br />

die Prügelstrafe im Unterrichtswesen zu entfernen, weil ja dieses<br />

Zeitalter auf Äußerlichkeiten gut eingestellt ist, weil dieses Zeitalter<br />

die Schädlichkeiten der Schläge für den physischen Organismus<br />

und die moralischen Konsequenzen, die aus dieser Schädigung <strong>des</strong><br />

physischen Organismus beim Prügeln hervorgehen, ganz gut einsehen<br />

kann.<br />

Aber in der Kindererziehung ist gerade in diesem Zeitalter, das so<br />

sehr orientiert ist auf das Physische, Sinnliche und wenig orientiert ist<br />

auf das Geistige und Seelische, eine furchtbare Prügelei eingezogen,<br />

eine Prügelei, von der man sich allerdings keine Vorstellung macht,<br />

weil man heute eben allzuwenig auf den Geist hin orientiert ist.<br />

Unsere Mütter, bisweilen unsere Väter auch, finden es in einer<br />

außerordentlich starken Weise notwendig, zum Beispiel dem kleinen<br />

Mädchen eine sehr schöne Puppe zu schenken, damit das kleine Mädchen<br />

im Spielalter nun mit der schönen Puppe spielen kann. Diese<br />

«schone Puppe» ist ja trotzdem immer scheußlich, weil sie unkünstlerisch<br />

ist; aber sie ist, wie man bisweilen meint, eine schöne Puppe,<br />

die «richtige» Haare hat, die auch richtig angemalt ist, die sogar bewegliche<br />

Augen hat - wenn man sie niederlegt, schließt sie die Augen,<br />

verdreht sie, wenn man sie aufhebt, schaut sie einen an —, bewegliche<br />

Puppen sind sogar entstanden; kurz, es sind Spielzeuge in die Spielweisen<br />

der Kinder eingezogen, die in einer merkwürdigen, unkünst-

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