22.04.2014 Aufrufe

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

etwa in dem Sinne, wie ich es in meinem ersten Vortrage, der noch<br />

nicht über Erziehung handelte, auseinandersetzte, dann eben kommt<br />

man darauf, daß das Kind die Zähne noch wegen etwas ganz anderem<br />

entwickelt als wegen <strong>des</strong> Essens und wegen <strong>des</strong> Sprechens.<br />

Das Kind entwickelt nämlich die Zähne, so paradox es heute klingt,<br />

wegen <strong>des</strong> Denkens! Und wenig weiß die Wissenschaft von heute davon,<br />

daß die Zähne die allerwichtigsten Denkorgane sind. Beim Kinde,<br />

bevor es durch den Zahnwechsel gegangen ist, sind die physischen<br />

Zähne als solche die allerwichtigsten Denkorgane.<br />

Indem das Kind sich wie selbstverständlich im Verkehre mit seiner<br />

Umgebung hineinfindet in das Denken, indem aus dem dunklen Schlafund<br />

Traumleben <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> herauftaucht das Gedankenleben, ist dieser<br />

ganze Prozeß gebunden daran, daß sich im Haupte <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong><br />

die Zähne durchdrängen, gebunden an die Kräfte, die aus dem Haupte<br />

<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> heraus sich drängen. Und wie die Zähne gewissermaßen<br />

durch den Kiefer vorstoßen, sind diejenigen Kräfte da, die aus dem<br />

unbestimmten Schlafesleben, Traumesleben, seelisch nun auch das Denken<br />

an die Oberfläche bringen. Und in demselben Maße, in dem das<br />

Kind zahnt, lernt es denken.<br />

Und wie lernt das Kind denken? Das Kind lernt denken, indem es<br />

ganz und gar als ein nachahmen<strong>des</strong> Wesen an die Umgebung hingewiesen<br />

ist. Es ahmt nach bis ins Innerste hinein dasjenige, was in seiner<br />

Umgebung vor sich geht und in seiner Umgebung sich unter dem Impulse<br />

von Gedanken abspielt. Aber in demselben Maße, in dem da in<br />

dem Kinde aufsprießt das Denken, in demselben Maße schießen die<br />

Zähne hervor. In diesen Zähnen liegt eben die Kraft, die seelisch als<br />

Denken erscheint.<br />

Verfolgen wir das Kind in seiner Entwickelung weiter. Diese ersten<br />

Zähne werden ausgestoßen. Ungefähr um das siebente Jahr herum unterliegt<br />

das Kind dem Zahnwechsel. Es bekommt die zweiten Zähne.<br />

Ich habe schon gesagt: da war die ganze Kraft, welche die ersten, die<br />

zweiten Zähne hervorgebracht hat, im ganzen Organismus <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong>;<br />

sie zeigt sich nur im Haupte, im Kopfe am stärksten. Man bekommt<br />

nur einmal zweite Zähne. Die Kräfte, welche aus dem kindlichen Organismus<br />

die zweiten Zähne hervortreiben, wirken später im Erdencopyright<br />

Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!