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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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Geist bis zum Menschen herantragen, so daß unser nebuloser, verschwommener<br />

Geist, mit dem wir auf den Menschen hinschauen,<br />

Mensch wird. Wir müssen, wie der Grieche den Menschen im Körper<br />

geschaut hat, den Menschen im Geiste schauen lernen.<br />

Lassen Sie mich dafür, wie man den Menschen vom Geiste aus bis<br />

zum Körper hinein zu verstehen beginnen kann, heute vorläufig ein<br />

erklären<strong>des</strong> Beispiel betrachten. Ich will als erklären<strong>des</strong> Beispiel einmal<br />

im Menschen die Art wählen, wie sich der Geist an ein bestimmtes<br />

Organ <strong>des</strong> Menschen heranbringen läßt. Ich möchte heute ein möglichst<br />

auffälliges Beispiel wählen, nur vorläufig, die Dinge werden sich ja<br />

in späteren Tagen erhärten. Ich möchte heute zeigen, wie der Geist<br />

heranzubringen ist an dasjenige, was auch die Griechen bei der Entwickelung<br />

<strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> als etwas außerordentlich Wichtiges, Symbolisches<br />

angesehen haben: das Zähnebekommen.<br />

Die Griechen haben den Zahnwechsel als dasjenige Lebensalter angesehen,<br />

wo das Kind der öffentlichen Erziehung übergeben wird.<br />

Nun versuchen wir einmal, uns das Heranbringen <strong>des</strong> Geistes an den<br />

Menschen, die Beziehung <strong>des</strong> Geistes zu den menschlichen Zähnen vor<br />

die Seele zu stellen.<br />

Es wird das etwas paradox aussehen, daß ich gerade, um den geistigen<br />

Menschen zu betrachten, zunächst von den Zähnen spreche,<br />

allein das scheint nur <strong>des</strong>halb paradox, weil eben aus der heutigen<br />

Zivilisation heraus der Mensch zwar sehr gut weiß, wie sich irgendein<br />

kleiner Tierkeim ausnimmt, wenn man durch das Mikroskop schaut,<br />

aber sehr wenig von demjenigen, was eigentlich offen zutage liegt.<br />

Man weiß von den Zähnen, daß sie zum Essen notwendig sind. Das<br />

ist zunächst dasjenige Wissen, was am hervorstechendsten ist. Man<br />

weiß auch noch von den Zähnen, daß sie zum Sprechen notwendig<br />

sind; denn man weiß, daß es Zahnlaute gibt, daß in einer bestimmten<br />

Weise die Luft, die aus den Lungen, dem Kehlkopfe dringt, durch die<br />

Lippen und den Gaumen und auch durch die Zähne zu gewissen Konsonanten<br />

geformt werden muß. Man weiß also, daß die Zähne zum<br />

Essen und zum Sprechen gut sind.<br />

Nun, eine wirklich geistige Erfassung <strong>des</strong> Menschen zeigt uns noch<br />

etwas anderes. Wenn man in der Lage ist, den Menschen zu studieren<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 72

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