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rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

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dorfschule um die Erziehung der Lehrerschaft gehandelt - und auf<br />

dem Umwege durch die Lehrerschaft in die Schülerschaft. Und die<br />

Schülerschaft, das ist unsere große Hoffnung, unser Ziel, an das wir<br />

bei jeder einzelnen Maßnahme denken, die Schülerschaft soll es in rechtmäßiger<br />

Weise in das Leben hinaustragen.<br />

Das, meine sehr verehrten Anwesenden, ist, ich möchte sagen, die<br />

Gesinnung, die derjenigen Pädagogik zugrunde liegt, von der ich vor<br />

Ihnen nun auch hier sprechen durfte. Diese Erziehung ist einzig und<br />

allein darauf gerichtet, dasjenige, was als Maßnahme da sein soll in<br />

Erziehung und Unterricht, aus dem Menschen selber herauszuholen,<br />

so daß der ganze Mensch nach Leib, Seele und Geist voll zur Entwickelung<br />

komme; auf der anderen Seite aber den Menschen so in<br />

das Leben hineinzustellen, daß er als Kind wiederum nach Leib, Seele<br />

und Geist, nach dem Religiösen, nach dem Ethischen, nach dem Künstlerischen,<br />

nach dem Erkenntnisleben hin gewachsen ist und sich diejenigen<br />

Tugenden entwickeln kann, durch die der Mensch seinem Mitmenschen<br />

am meisten nützlich und fruchtbar werden kann. Dadurch<br />

allein ist der Mensch ja ein wirklich richtig Erzogener, daß er seinen<br />

Mitmenschen am besten nach seinen Kräften dienen kann. Darauf<br />

muß im Grunde genommen je<strong>des</strong> Erziehungsideal gerichtet sein. Daß<br />

ich über ein solches Erziehungsideal sprechen durfte, dafür bin ich den<br />

Veranstaltern hier außerordentlich dankbar.<br />

Sie werden gesehen haben, daß es sich wahrhaftig, wenn auch das<br />

Waldorf schul-Prinzip einem ganz bestimmten Sprachgebiete entstammt,<br />

dabei durchaus nicht um etwas Nationales handelt, sondern um etwas<br />

im besten Sinne Internationales, weil Allgemein-Menschliches. Nicht<br />

den Angehörigen irgendeiner Klasse, nicht den Angehörigen irgendeiner<br />

Nation, nicht den Angehörigen überhaupt irgendeiner Einkapselung,<br />

sondern den Menschen mit den breitesten, herzhaftesten menschlichen<br />

Interessen wollen wir erziehen. Deshalb durfte das Gefühl, die<br />

Empfindung da sein, daß man, wenn auch diese Erziehung zunächst in<br />

einem bestimmten Sprachgebiete ausgebildet ist, auch in einem anderen<br />

Sprachgebiete über diese Erziehung, die ja durchaus in diesem Sinne<br />

international ist, sprechen darf.<br />

Um so größer war dann meine Befriedigung, als ich sehen konnte,<br />

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 2 4 5

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