22.04.2014 Aufrufe

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite: 25<br />

rungen hat, wird, da nur als eine Fata Morgana <strong>des</strong> Naturdaseins hervorgegangen,<br />

verschwinden, und am Ende kann nur dastehen der<br />

große Kirchhof <strong>des</strong> Erdendaseins.<br />

Wenn die Menschheit heute ganz ehrlich wäre, wenn sie den Mut<br />

hätte, sich innerlich zu gestehen, was, wenn solch ein Gedankengang<br />

von der Wissenschaft als richtig anerkannt wird, die notwendige Konsequenz<br />

ist, sie müßte sich sagen: Eine Fata Morgana bleibt also alles<br />

religiöse und alles sittliche Leben! - Nur weil die Menschheit diesen Gedanken<br />

nicht ertragen kann, hält sie fest an demjenigen, was als Religion,<br />

ja was als Sittlichkeit aus alten Zeiten, in denen man noch im<br />

Einklang mit Erkenntnis und Kunst Religion und Sittlichkeit gewonnen<br />

hat, übrig ist. Das heutige religiöse und sittliche Leben ist nicht<br />

ein unmittelbar vom Menschen heraus sich schaffen<strong>des</strong>, ist ein Traditionelles,<br />

ist übriggeblieben als Erbschaft aus jenen Zeiten, wo durch<br />

den Menschen, allerdings im instinktiven Leben, sich noch Gott und<br />

mit Gott sich die sittliche Welt geoffenbart hat. Heute streben wir<br />

nach der Erkenntnis so, daß sich weder der Gott, noch die sittliche<br />

Welt offenbaren kann, sondern es ist ein rein wissenschaftliches Leben,<br />

das den Menschen nur erkennt als das höchste der Tiere. Wissenschaft<br />

gelangt heute nur bis zum Ende der Tierheit, der Mensch ist ausgeschaltet.<br />

Ehrliches inneres Streben kann nicht finden die Brücke über<br />

den Abgrund zwischen der Erkenntnis und dem religiösen Leben.<br />

Alle Religion ist hervorgegangen aus einer Inspiration. Wenn diese<br />

Inspiration auch nicht so bewußt war wie diejenige, die wir wieder<br />

erringen müssen, von der eben gesprochen worden ist, sie war instinktiv<br />

da. Mit Recht führen die Religionen ihren Ursprung auf eine Inspiration<br />

zurück. Und diejenigen Religionen, die nicht mehr die lebendigen<br />

Inspirationen, die Offenbarung aus dem Geistigen in der<br />

unmittelbaren Gegenwart anerkennen wollen, die müssen eben beim<br />

bloßen Traditionellen bleiben. Dabei aber fehlt einem dann die innerliche<br />

Lebendigkeit, das unmittelbar Impulsive <strong>des</strong> religiösen Lebens.<br />

Dieses Impulsive, dieses unmittelbar Lebendige muß sich die menschliche<br />

Zivilisation wieder erringen, denn dadurch allein kann die Gesundung<br />

unseres sozialen Aufbaues beginnen.<br />

Ich habe von Inspiration gesprochen. Ich habe davon gesprochen,

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!