rudolf steiner gesamtausgabe vorträge - Freie Verwaltung des ...
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Hilfskiasse einrückt, bekommt den gerade für diese Hilfskiasse durch<br />
seinen Charakter, seine Temperamentseigenschaften, durch seine Liebefähigkeit<br />
so geeigneten Dr. Schubert so ungeheuer lieb, daß es nun wieder<br />
aus der Hilfskiasse nicht heraus will. Diese Zustände, die im wesentlichen<br />
durchaus die pädagogische Kunst zugleich auf Gesinnung,<br />
Liebefähigkeit, auf Hingebung und Opfertätigkeit bauen, sind ganz<br />
besonders wichtig da, wo es sich darum handelt, nun in einer solchen<br />
abgesonderten Hilfskiasse die Kinder so weit zu bringen, daß sie dann<br />
wiederum den Anschluß an ihre altersgemäße Klasse finden können.<br />
Und das setzen wir uns gerade durch diese Hilfskiasse ja zur Aufgabe.<br />
Eine wirkliche Menschenerkenntnis zeigt uns das Folgende. Wenn<br />
man von geistigen Abnormitäten oder gar geistigen Erkrankungen<br />
spricht, so sagt man eigentlich etwas Unsinniges, obwohl ja für den<br />
Redegebrauch und für das gewöhnliche Leben selbstverständlich man<br />
kein Fanatiker und Pedant zu sein braucht, und solche Ausdrücke<br />
durchaus gebraucht werden können. Aber im Grunde genommen werden<br />
Geist und auch Seele <strong>des</strong> Menschen niemals krank, sondern krank<br />
ist immer nur dasjenige, was körperliche Grundlage ist und was vom<br />
Körper in die Seele dann hinüberspielt. Da man nun den Menschen,<br />
insoweit er im Erdendasein lebt, nur so behandeln kann, daß man dem<br />
Geistig-Seelischen durch den Körper beikommt, so handelt es sich vor<br />
allen Dingen darum, daß man weiß: für eine Behandlung sogenannter<br />
abnormer Kinder ist die Schwierigkeit diese, daß der Körper durch<br />
seine Abnormität die Unmöglichkeit bewirkt, der Seele und dem Geiste<br />
beizukommen.<br />
Sobald wir beim Kinde über den körperlichen oder körperlich-seelischen<br />
Defekt hinauskommen, der im Körper liegt, und dem eigentlich<br />
Seelischen und Geistigen beikommen, ist in diesem Augenblick auch<br />
alles Nötige getan. So daß gerade auf diesem Gebiete immer mehr<br />
und mehr dahin gearbeitet werden muß, die feinen, intimen Eigenschaften<br />
und Kräfte <strong>des</strong> Körperlichen kennenzulernen.<br />
Man wird, wenn man sieht, daß ein Kind nicht in normaler Weise<br />
begreift, Widerstand entgegensetzt den Verbindungen von Begriffen<br />
und Anschauungen, immer den Schluß zu ziehen haben, daß da irgend<br />
etwas im Nervensystem nicht in Ordnung ist, und man wird viel mehr<br />
Copyright Rudolf Steiner Nachlass-<strong>Verwaltung</strong> Buch: 307 Seite:218