Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung
Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung
Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
getrennt werden; ja der Mensch ist von der Art, daß er in<br />
Unwillen gerät, wenn man ihm sagt, er denke <strong>und</strong> wolle aus<br />
anderen, nicht aus sich.<br />
88. Es ist eine ewige Wahrheit, daß der Herr den Himmel <strong>und</strong><br />
die Erde regiert; wie auch, daß keiner aus sich selbst lebt,<br />
außer dem Herrn, <strong>und</strong> daß folglich alles Leben einfließt, das<br />
Gute des Lebens vom Herrn, <strong>und</strong> das Böse des Lebens von<br />
der Hölle; dieser Glaube ist (allgemein) in den Himmeln;<br />
wenn der Mensch dieses Glauben hat (<strong>und</strong> er kann ihn haben,<br />
wenn er im Guten ist), dann kann ihm das Böse nicht anhaften,<br />
noch angeeignet werden, weil er weiß, daß es nicht aus<br />
ihm selbst, sondern aus der Hölle stammt; wenn der Mensch<br />
in diesem Zustand ist, dann kann ihm Frieden gegeben werden,<br />
denn dann vertraut er einzig dem Herrn; der Friede kann<br />
keinem anderen gegeben werden, als denen, die in diesem<br />
Vertrauen aus Liebtätigkeit sind, denn die anderen stürzen<br />
sich beständig in Sorgen <strong>und</strong> Begierden, aus denen Beunruhigungen<br />
entstehen. Die Geister, die sich selbst regieren<br />
wollen, meinen, daß man durch jenen Glauben seinen Willen,<br />
somit seine Freiheit verliere, <strong>und</strong> folglich alle Lust, somit das<br />
ganze Leben <strong>und</strong> seine Freude; dies sagen <strong>und</strong> meinen sie,<br />
weil sie nicht wissen, wie die Sache sich verhält; denn der<br />
Mensch, der vom Herrn geführt wird, ist in der wahren Freiheit,<br />
<strong>und</strong> dadurch in der eigentlichen Lust <strong>und</strong> Seligkeit; das<br />
Gute <strong>und</strong> Wahre wird ihm angeeignet, die Neigung <strong>und</strong> das<br />
Verlangen, Gutes zu tun, wird ihm gegeben, <strong>und</strong> dann macht<br />
ihn nichts glückseliger, als Nutzen zu leisten; es wird ihm<br />
ferner ein Innewerden des Guten gegeben, <strong>und</strong> auch ein<br />
Empfinden desselben, <strong>und</strong> es wird ihm Einsicht <strong>und</strong> Weisheit<br />
verliehen, <strong>und</strong> das alles, als wäre es sein eigen; denn dann<br />
nimmt er Leben vom Herrn auf. Es ist in der gelehrten Welt<br />
bekannt, daß die Gr<strong>und</strong>ursache <strong>und</strong> die werkzeugliche Ursa-<br />
— 111 —