Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung
Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung
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fort: "Wie kann der Mensch von Liebe <strong>und</strong> Weisheit etwas in<br />
sich aufnehmen, <strong>und</strong> es festhalten <strong>und</strong> in sich gestalten, wenn<br />
er es nicht wie das Seinige fühlt; <strong>und</strong> wie ist eine Verbindung<br />
mit Gott mittels Liebe <strong>und</strong> Weisheit möglich, wenn dem<br />
Menschen nicht irgendein Wechselseitiges der Verbindung<br />
gegeben ist, denn ohne Gegenseitigkeit ist keine Verbindung<br />
denkbar; <strong>und</strong> das Wechselseitige in der Verbindung ist, daß<br />
der Mensch Gott liebe, <strong>und</strong> in dem, was Gottes ist, weise sei<br />
wie von sich, <strong>und</strong> dennoch glaube, daß es von Gott ist; wie<br />
kann ferner der Mensch ewig leben, wenn er nicht verb<strong>und</strong>en<br />
ist mit dem ewigen Gott; wie kann sonach der Mensch sein<br />
Mensch ohne diese Gottesähnlichkeit in ihm?" Diesem Ausspruch<br />
fielen alle bei, <strong>und</strong> sagten, "laßt uns hierauf Beschluß<br />
nehmen", <strong>und</strong> es ward folgender genommen: "<strong>Der</strong> Mensch ist<br />
Aufnahmegefäß Gottes, <strong>und</strong> Aufnahmegefäß Gottes ist Bild<br />
Gottes; <strong>und</strong> weil Gott ist die Liebe selbst <strong>und</strong> die Weisheit<br />
selbst, so ist der Mensch Aufnahmegefäß dieser beiden, <strong>und</strong><br />
das Aufnahmegefäß wird Gottes Bild nach Maßgabe des<br />
Aufnehmens: <strong>und</strong> der Mensch ist Gottes Ähnlichkeit dadurch,<br />
daß er in sich empfindet, das, was Gottes ist, sei in<br />
ihm wie das Seine; <strong>und</strong> hinwieder ist er in dem Maß aus jener<br />
Ähnlichkeit Gottes Bild, als er anerkennt, daß Liebe <strong>und</strong><br />
Weisheit, oder Gutes <strong>und</strong> Wahres, nicht sind in ihm das<br />
Seine, <strong>und</strong> folglich nicht von ihm; sondern allein in Gott <strong>und</strong><br />
folglich von Gott".<br />
Sofort nahmen sie den zweiten Gegenstand der Erörterung<br />
auf: Warum wird der Mensch nicht geboren mit der Fertigkeit<br />
irgendeiner Liebe, da doch Tiere <strong>und</strong> Vögel, edle wie unedle,<br />
mit den Fertigkeiten all ihres Liebens geboren werden? Erst<br />
setzten sie die Wahrheit des Satzes selbst durch mancherlei<br />
Belege fest; am Menschen z.B., daß er mit keinerlei Fertigkeit<br />
geboren werde, selbst nicht mit der K<strong>und</strong>igkeit des eheli-<br />
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