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Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung

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einfließe. So fließt auch das Geistige in das Stoffliche ein,<br />

<strong>und</strong> nicht umgekehrt. So findet auch ein Einfluß des denkenden<br />

Gemüts in das Auge statt, je nach dem Zustand in den<br />

das Auge durch die Gegenstände versetzt wird, <strong>und</strong> welchen<br />

Zustand das Gemüt nach seiner Willkür ausgestaltet. In<br />

gleicher Weise verhält es sich mit dem Gehör; auch hier ist es<br />

so, daß das Ohr eine Rede aufnimmt <strong>und</strong> sie in das empfindende<br />

Gemüt weiterleitet. Dieses hingegen nimmt nach<br />

Willkür Stellung zum Gehörten <strong>und</strong> nimmt die Rede so auf,<br />

wie es seiner Neigung entspricht.<br />

Die dritte Hypothese, welche die vorherbestimmte Harmonie<br />

genannt wird, rührt aus Erscheinlichkeiten <strong>und</strong> Täuschungen<br />

der Vernunft her. Das Gemüt in seinem unwillkürlichen<br />

Handeln wirkt in Übereinstimmung mit dem Handeln des<br />

Körpers, obgleich alles Wirken erst aufeinanderfolgend ist,<br />

<strong>und</strong> alsdann erst gleichzeitig. Das aufeinanderfolgende Wirken<br />

ist das Einfließen, wobei das Einfließen die Wirkung<br />

auslöst, das gleichzeitige Wirken aber ist die Harmonie, z.B.:<br />

wenn das Gemüt denkt <strong>und</strong> daraufhin der Menschen redet,<br />

oder wenn das Gemüt will <strong>und</strong> daraufhin der Mensch handelt,<br />

weshalb es Täuschung der Vernunft ist, anzunehmen eine<br />

gleichzeitige Wirkung <strong>und</strong> dabei auszuschließen ein Aufeinanderfolgendes.<br />

Neben diesen drei Annahmen über den<br />

<strong>Verkehr</strong> von <strong>Seele</strong> <strong>und</strong> <strong>Leib</strong> läßt sich eine vierte nicht denken,<br />

denn entweder muß die <strong>Seele</strong> auf den Körper, oder der<br />

Körper auf die <strong>Seele</strong> wirken, oder beide wirken in einer<br />

Gesamthandlung gleichzeitig.<br />

Weil das geistige Einfließen aus der ewigen Ordnung <strong>und</strong><br />

ihren Gesetzen stammt, wie oben ausgeführt worden ist,<br />

darum ist diese Auffassung von den Weisen in der Gelehrtenwelt<br />

vorzugsweise vor den beiden anderen Ansichten<br />

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