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Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung

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dies eine Einrichtung der Vorsehung, weil jeder Mensch neu<br />

geschaffen, d.h. gebessert werden muß, was mittels des Verstandes<br />

geschieht. Er muß nämlich von Kindheit auf Erkenntnisse<br />

von Wahrem <strong>und</strong> Gutem in sich aufnehmen, die ihn<br />

lehren sollen recht zu leben, d.h. das Rechte zu wollen <strong>und</strong> zu<br />

tun; so bildet sich der Wille mittels des Verstandes. Zu diesem<br />

Zweck ist dem Menschen das Vermögen verliehen, den<br />

Verstand nahezu in das Licht zu erheben in welchem die<br />

Engel des Himmels sind, damit er sehe, was er zu wollen,<br />

<strong>und</strong> deshalb auch zu tun hat, auf daß er glücklich sei auf der<br />

Welt in der Zeit <strong>und</strong> selig nach dem Tod in Ewigkeit. Glücklich<br />

<strong>und</strong> selig wird er, wenn er sich Weisheit erwirbt <strong>und</strong> den<br />

Willen unter deren Gebote hält. Unglücklich aber <strong>und</strong> unselig<br />

wird der Mensch, wenn er seinen Verstand unter die Botmäßigkeit<br />

des Willens ordnet. <strong>Der</strong> Gr<strong>und</strong> ist, weil der Wille von<br />

Geburt her zu Bösem, selbst zu Ruchlosen neigt; würde<br />

dieser nicht durch den Verstand gezügelt, so würde der<br />

Mensch zum Frevler werden, ja vermöge seiner eingepflanzten<br />

Tiernatur würde er in seiner Selbstsucht alle diejenigen<br />

berauben <strong>und</strong> erschlagen, die ihm nicht ergeben <strong>und</strong> zu willen<br />

sind. Ließe sich nicht der Verstand getrennt vom Willen<br />

vervollkommnen, <strong>und</strong> dann der Wille durch ihn, so wäre der<br />

Mensch nicht Mensch, sondern Tier, denn ohne jene Trennung<br />

<strong>und</strong> ohne Hinaufsteigen des Verstandes über den Willen,<br />

vermöchte der Mensch nicht zu denken <strong>und</strong> aus dem<br />

Denken heraus zu reden, sondern seine Regung nur durch<br />

Laute k<strong>und</strong>zugeben, noch könnte er aus Vernunft handeln,<br />

sondern bloß aus Instinkt; noch weniger vermöchte er zu<br />

erkennen, was Gottes ist, <strong>und</strong> durch solches Gott, <strong>und</strong> so mit<br />

Ihm verknüpft zu werden <strong>und</strong> fortzuleben in Ewigkeit. Es<br />

denkt <strong>und</strong> will nämlich der Mensch wie von sich selbst, <strong>und</strong><br />

dieses Wie-von-sich-Selbst ist das Wechselseitige in der<br />

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