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Der Verkehr zwischen Seele und Leib - Offenbarung

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18. Das Böse <strong>und</strong> Falsche bildet den vollen Gegensatz<br />

wider das Gute <strong>und</strong> Wahre, weil Böses <strong>und</strong> Falsches ist<br />

teuflisch <strong>und</strong> höllisch, Gutes <strong>und</strong> Wahres aber göttlich<br />

<strong>und</strong> himmlisch.<br />

Daß Böses <strong>und</strong> Gutes Gegensätze sind, dann wieder Falsches<br />

aus Bösem, <strong>und</strong> Wahres aus Gutem, erkennt jeder schon bei<br />

Vernehmung dieser Wahrheit; weil aber die, so in Bösem<br />

sind, nicht anders empfinden <strong>und</strong> folglich nicht anders inne<br />

werden, als daß Böses sei Gutes, (denn Böses ergötzt ihre<br />

Sinne, zumal Gesicht <strong>und</strong> Gehör, <strong>und</strong> deshalb ergötzt es auch<br />

das Denken, <strong>und</strong> so das Innewerden), darum anerkennen sie<br />

zwar, daß Böses <strong>und</strong> Gutes Gegensätze sind, solange sie<br />

jedoch in Bösem stehen, heißen sie aus dem Gr<strong>und</strong> seines<br />

Lustreizes Böses gut, <strong>und</strong> umgekehrt. Nehmen wir ein Beispiel:<br />

Wer seine Freiheit zum Denken <strong>und</strong> zum Tun von<br />

Bösem mißbraucht, der nennt dies Freiheit, <strong>und</strong> den Gegensatz,<br />

welches ist Denken Gutes, das in sich gut ist, Unfreiheit;<br />

während doch letzteres eine Handlung wahrer Freiheit ist,<br />

jenes hingegen von Knechtsart. Wer den Ehebruch liebt,<br />

nennt Ehebrechen eine Handlung der Freiheit; nicht aber<br />

dürfen die Ehe brechen, etwas Unfreies, denn er fühlt in der<br />

Üppigkeit Anreiz <strong>und</strong> in der Keuschheit Abreiz. Wer in<br />

Herrschliebe aus Selbstliebe ist, der empfindet in jener Liebe<br />

einen Lebensreiz, der alle anderen Reize jeglicher Gattung<br />

überfliegt, deswegen nennt er alles, was unter jene Liebe fällt,<br />

gut, <strong>und</strong> erklärt für böse alles, was ihr entgegen ist; während<br />

doch das Gegenteil wahr ist. Gleiches tritt bei allem anderen<br />

Bösen ein; obwohl denn jeglicher anerkennt, daß Böses <strong>und</strong><br />

Gutes Gegensätze sind, so hegen doch die, welche in Bösem<br />

sind, eine entgegengesetzte Vorstellung von jenem Gegensatz,<br />

<strong>und</strong> niemand eine richtige, als wer in Gutem ist; niemand<br />

kann, solange er in Bösem ist, Gutes sehen, wer aber in<br />

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