Jahresgutachten 2000/01 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

Drucksache 14/4792 – 96 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
ohnehin relativ hohen Fälligkeiten nicht beeinträchtigt.
Zum Jahreswechsel 2000/2001 beabsichtigt der Bund
eine Tilgung der Inhaberschuldverschreibungen des Ausgleichsfonds
Währungsumstellung von rund 65 Mrd DM
vorzunehmen. Der Ausgleichsfonds Währungsumstellung
ist ein selbständiger Fonds, der von der Kreditanstalt für
Wiederaufbau verwaltet und durch den Erblastentilgungsfonds
bedient wird.
Die finanzstatistische Defizitquote fiel aufgrund verminderter
Darlehensrückflüsse, geringerer Beteiligungsverkäufe
sowie einer niedrigeren Bundesbankgewinnabführung
– ebenfalls bereinigt um die UMTS-Erlöse – mit
1,7 vH deutlich höher aus. Von den Lizenzerlösen unbeeinflusst
blieben die Abgabenquote und die Zinssteuerquote.
Die Zinssteuerquote sank trotzdem, und
zwar um 1,0 Prozentpunkte auf 13,7 vH. Die Abgabenquote
blieb trotz geringfügig niedrigerer Beitragssätze
zur Gesetzlichen Rentenversicherung auf Grund
einer gesamtwirtschaftlich gestiegenen Steuerbelastung
konstant (43,1 vH). Die volkswirtschaftliche
Steuerquote nahm um 0,4 Prozentpunkte auf 24,5 vH
zu. Die Staatsquote ohne Berücksichtigung der UMTS-
Erlöse reduzierte sich auf Grund der im Vergleich zum
Anstieg des Bruttoinlandsprodukts niedrigeren Zunahme
der Ausgaben auf 48,2 vH.
151. Ohne die Lizenzerlöse stiegen die Ausgaben der
Gebietskörperschaften – in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen – um 2,1 vH,
während die Einnahmen um etwa 3,4 vH anstiegen (Tabelle
31). Die Arbeitnehmerentgelte des Staates nahmen
im Vergleich zum Vorjahr mit 0,5 vH moderat zu.
Tabelle 31
Einnahmen und Ausgaben der Gebietskörperschaften
in der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen 1)
Deutschland
Art der Einnahmen und Ausgaben
1997 1998 1999 2000 2) 1997 1998 1999 2000 2)
Mrd DM
Veränderung gegenüber dem Vorjahr
in vH
Einnahmen, insgesamt.................................... 1 018,4 1 067,0 1 128,4 1 167,0 + 0,4 + 4,8 + 5,7 + 3,4
davon:
Steuern................................................... 828,6 872,0 936,0 978,2 + 1,0 + 5,2 + 7,3 + 4,5
Sozialbeiträge ......................................... 39,3 39,6 39,2 39,2 + 4,6 + 0,9 – 1,2 + 0,1
sonstige laufende Transfers und
Vermögenstransfers ................................ 40,5 41,7 41,4 42,0 – 3,1 + 2,9 – 0,7 + 1,5
Verkäufe, empfangene sonstige
Subventionen und empfangene
Vermögenseinkommen ............................ 109,9 113,7 111,8 107,5 – 3,9 + 3,4 – 1,6 – 3,9
Ausgaben, insgesamt...................................... 1 119,6 1 150,0 1 194,2 1 119,4 – 0,4 + 2,7 + 3,8 – 6,3
davon:
Vorleistungen......................................... 130,3 133,0 137,8 143,2 – 0,7 + 2,0 + 3,6 + 3,9
Arbeitnehmerentgelt................................ 294,7 294,7 297,2 298,6 – 0,2 + 0,0 + 0,9 + 0,5
Geleistete Transfers................................. 451,1 469,8 501,7 519,7 + 0,5 + 4,1 + 6,8 + 3,6
davon:
monetäre Sozialleistungen..................... 199,0 201,4 207,3 209,1 + 3,2 + 1,2 + 2,9 + 0,9
soziale Sachleistungen .......................... 38,5 37,3 37,6 38,6 –14,5 – 3,1 + 0,6 + 2,7
Subventionen....................................... 57,0 58,6 55,4 54,9 – 5,2 + 2,7 – 5,4 – 0,9
an die Sozialversicherung...................... 107,7 119,8 139,4 144,7 + 1,9 +11,2 +16,4 + 3,8
sonstige laufende Transfers ................... 48,9 52,7 62,1 72,5 + 8,3 + 7,9 +17,7 +16,9
Geleistete Vermögenseinkommen (Zinsen) 133,3 136,1 137,3 134,3 + 1,0 + 2,1 + 0,9 – 2,1
Vermögenstransfers................................. 45,5 52,6 53,3 55,3 – 1,8 +15,5 + 1,4 + 3,7
Bruttoinvestitionen.................................. 67,4 66,9 69,8 70,3 – 8,3 – 0,7 + 4,2 + 0,7
Sonstige 4) ............................................... – 2,6 – 3,0 – 2,8 – 101,9 –19,5 +15,2 – 8,2 X
Finanzierungssaldo ........................................ – 101,3 – 83,0 – 65,8 47,5 X X X X
Nachrichtlich:
Ausgabenquote 5) ....................................... 30,5 30,4 30,8 28,1 a) X X X X
1) Bund, Länder und Gemeinden, EU-Anteile, ERP-Sondervermögen, Lastenausgleichsfonds, Fonds "Deutsche Einheit", Vermögensentschädigungsfonds,
Teile des Bundeseisenbahnvermögens, Erblastentilgungsfonds. – 2) Eigene Schätzung. – 3) Abweichungen in den Summen durch
Runden der Zahlen. – 4) Geleistete sonstige Produktionsabgaben und Nettozugang an nichtproduzierten Vermögensgütern (im Jahre 2000 im
wesentlichen UMTS-Lizenzeinnahmen in Höhe von 99,4 Mrd DM). – 5) Ausgaben in Relation zum Bruttoinlandsprodukt in jeweiligen Preisen
in vH. – a) Ausgabenquote ohne Berücksichtigung der UMTS-Lizenzeinnahmen: 30,6 vH.