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Jahresgutachten 2000/01 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 49 – Drucksache 14/4792<br />

Schaubild 6<br />

Nominaler Außenwert des Euro gegenüber ausgewählten Währungen 1)<br />

Log. Maßstab<br />

Januar 1999 = 100<br />

122<br />

Log. Maßstab<br />

Januar 1999 = 100<br />

122<br />

110<br />

110<br />

Effektiver Wechselkurs<br />

des Euro-Raums 2)<br />

100<br />

100<br />

Pfund Sterling<br />

90<br />

90<br />

US-Dollar<br />

80<br />

80<br />

Japanischer Yen<br />

70<br />

J A J O J A J O J A J O J A J O<br />

1997 1998 1999 <strong>2000</strong><br />

1) Bis Dezember 1998 ECU.– 2) Berechnungen der EZB anhand der gewogenen Durchschnitte der Euro-Wechselkurse. Die Gewichte beruhen auf dem Handel<br />

mit gewerblichen Erzeugnissen von 1995 bis 1997 mit folgenden Handelspartnern: Australien, Dänemark, Griechenland, Hongkong (China), Japan, Kanada,<br />

Korea, Norwegen, Schweden, Schweiz, Singapur, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten.<br />

70<br />

Quelle für Grundzahlen:EZB<br />

SR <strong>2000</strong> - 12 - 0559<br />

ter eine herausragende Bedeutung zukomme. Der<br />

Sachverständigenrat hatte einen leicht höheren Referenzwert<br />

für die Jahreswachstumsrate von M3 (5 vH)<br />

vorgeschlagen (JG 99 Ziffer 282).<br />

In Bezug auf die zweite Säule der geldpolitischen Strategie<br />

hat die Europäische Zentralbank im Verlauf des<br />

Jahres <strong>2000</strong> keine erkennbaren Schritte einer Präzisierung<br />

vorgenommen. Ursprünglich hatte die Notenbank<br />

erklärt, dass hier neben realwirtschaftlichen Variablen<br />

die Kapitalmarktzinssätze, die Zinsstruktur, der Wechselkurs<br />

sowie gesamtwirtschaftliche Preisindizes und<br />

Kostenindizes, Inflationsprognosen Dritter und eine eigene<br />

interne Inflationsprognose berücksichtigt werden.<br />

Nach wie vor offen blieb, mit welcher Gewichtung<br />

diese Indikatoren in geldpolitische Entscheidungen<br />

eingehen.<br />

82. Die Europäische Zentralbank hat seit Beginn des<br />

Jahres die Leitzinssätze insgesamt sechsmal erhöht.<br />

Hierbei folgten drei Anhebungen um jeweils 25 Basispunkte<br />

vom Frühjahr eine deutlichere Zinssatzerhöhung<br />

um 50 Basispunkte am 8. Juni <strong>2000</strong> sowie zwei<br />

weitere Anhebungen mit je 25 Basispunkten am 31. August<br />

und am 5. Oktober <strong>2000</strong>. Somit sind die Leitzinssätze<br />

um 175 Basispunkte gestiegen.<br />

83. Aus den offiziellen Erläuterungen zu den geldpolitischen<br />

Entscheidungen der Notenbank wurde nicht<br />

klar, wie jeweils die erste und zweite Säule der Strategie<br />

zum Tragen kamen. So wies die Notenbank in ihren<br />

Erläuterungen regelmäßig auf den gemessen am Referenzwert<br />

zu hohen Zuwachs der Geldmenge M3 und<br />

auf das hohe Kreditwachstum des privaten Sektors hin.<br />

Während die Deutsche Bundesbank Abweichungen der<br />

Geldmenge M3 vom gewünschten Wachstumspfad in<br />

der Vergangenheit zumeist mit Sonderfaktoren erklärt<br />

hatte, waren von Seiten der Europäischen Zentralbank<br />

jedoch keine expliziten Erklärungen hierzu zu vernehmen.<br />

Hatte die Beurteilung der zweiten Säule in den<br />

ersten beiden Monaten des Jahres noch eine ausführliche<br />

Stellungnahme zu allen als wesentlich erachteten<br />

Indikatoren umfasst, wendete sich die Europäische<br />

Zentralbank in ihren Erklärungen spätestens mit der<br />

Zinsentscheidung vom 16. März <strong>2000</strong> schwerpunktmäßig<br />

den unmittelbar aus der Veränderung des Wechselkurses<br />

beziehungsweise den aus der Erhöhung der<br />

Einfuhrpreise herrührenden Gefahren für die Preisniveaustabilität<br />

zu. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen<br />

und der deutlichen Zeichen eines weiterhin<br />

starken Zuwachses des Bruttoinlandsprodukts im<br />

Euro-Raum wurde auf die mittelfristigen Preisrisiken<br />

als Folge einer verstärkten Überwälzung höherer

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