Jahresgutachten 2000/01 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

Drucksache 14/4792 – 134 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
wicklung der Sonstigen Anlagen in Deutschland mit
der Entwicklung der Softwareinvestitionen in den Vereinigten
Staaten zu vergleichen.
– Gemäß der amtlichen Statistik lag im Zeitraum der
Jahre 1991 bis 1999 die jahresdurchschnittliche Zuwachsrate
der Sonstigen Anlagen in Deutschland
mit 8,4 vH merklich unter dem Anstieg der Softwareinvestitionen
in den Vereinigten Staaten von
17,6 vH.
– Auch wenn die unterschiedlichen Methoden bei der
Deflationierung berücksichtigt und der US-amerikanische
Preisindex für Softwareinvestitionen zur
Deflationierung der deutschen Sonstigen Anlagen
verwendet werden, verbleibt ein deutlicher Rückstand
Deutschlands. So ergibt sich dann eine jahresdurchschnittliche
Zunahme der deutschen Sonstigen
Anlagen von 9,4 vH, wobei die Erhöhung der
Investitionen in der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre
mit einer durchschnittlichen Rate von 10,4 vH
um zwei Prozentpunkte über der in der ersten Hälfte
lag. In den Vereinigten Staaten war die Beschleunigung
ausgeprägter: Während die Softwareinvestitionen
im Zeitraum 1991 bis 1995 noch um durchschnittlich
12,4 vH pro Jahr gestiegen waren,
verdoppelte sich nahezu die Zuwachsrate seit dem
Jahre 1996.
210. Für die EDV-Ausrüstungsinvestitionen (Büromaschinen,
Datenverarbeitungsgeräte und -einrichtungen
abzüglich (geschätzte) Investitionen in Büromaschinen
und abzüglich Software) ergeben sich dagegen
in Abhängigkeit von der Deflationierungsmethode
markantere Unterschiede. Die Deutsche Bundesbank
illustriert dies für den Zeitraum 1992 bis 1999. Bei der
Verwendung nationaler Preisindizes konstatiert sie für
die Vereinigten Staaten eine Zunahme der Investitionen
in EDV-Ausrüstungen um durchschnittlich 40 vH pro
Jahr. Für Deutschland errechnet sie eine Zuwachsrate
von nur 6 vH. Wird jedoch der US-amerikanische Deflator
auf die deutschen Größen angewendet, kommt
die Deutsche Bundesbank zu dem Ergebnis, dass die
EDV-Ausrüstungsinvestitionen in Deutschland um
jahresdurchschnittlich 27½ vH gewachsen seien.
211. Auch die OECD sieht einen Rückstand Deutschlands
zu den Vereinigten Staaten (Tabelle 42). In einer
Analyse, in der sie allerdings Softwareinvestitionen aufgrund
von Datenmängeln außer Acht lässt, sich auf den
Zeitraum bis zum Jahre 1996 beschränkt und lediglich
Westdeutschland betrachtet, verwendet sie harmonisierte
Tabelle 42
Wachstumsbeiträge der Informations- und Kommunikationstechnologien –
Westdeutschland und Vereinigte Staaten im Vergleich 1)
Westdeutschland
Vereinigte Staaten
1985-1990 1990-1996 1985-1990 1990-1996
Reale Investitionen (vH 2) ) in
Hardware...................................................... 18,8 18,6 19,6 23,8
Telekommunikation 3) ..................................... 18,4 3,4 16,7 5,1
Harmonisierter Deflator für Investitionen (vH 2) ) in
Hardware...................................................... – 10,3 – 10,7 – 10,4 – 11,5
Telekommunikation 3) ..................................... 0,4 – 0,4 0,3 – 1,1
Einkommen des in IuK investierten Kapitals
1980 1990 1996 1980 1990 1996
(Hardware und Telekommunikation) in vH des
Einkommens insgesamt.................................. 0,3 0,7 0,8 0,8 1,3 1,7
Kapital-Einkommens ..................................... 1,0 1,7 1,9 2,4 3,8 4,9
1980-1985 1985-1990 1990-1996 1980-1985 1985-1990 1990-1996
Reales Bruttoinlandsprodukt (vH 2) )...................... 1,4 3,6 1,8 3,4 3,2 3,0
Beitrag (in Prozentpunkten) der
Investitionen in Hardware und Telekommunikation 0,12 0,17 0,19 0,28 0,34 0,42
Investitionen insgesamt ................................. 1,0 1,2 1,0 1,1 1,0 0,9
1) Berechnungen siehe Schreyer, Paul: „The Contribution of Information and Communication Technology to Output Growth: A Study of the
G7 Countries“, erschienen als OECD Working Paper 2000/2 im Direktorat „Science, Technology and Industries“. – 2) Veränderung gegenüber
dem Vorjahr in vH, Durchschnitt der Jahre. – 3) Telekommunikationsausrüstungen und -dienste.