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Jahresgutachten 2000/01 - Sachverständigenrat zur Begutachtung ...

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Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 69 – Drucksache 14/4792<br />

dieses Jahres stiegen die Warenexporte dorthin mit<br />

16,1 vH deutlich an, die Zuwachsrate lag damit aber<br />

leicht unter derjenigen der gesamten Ausfuhr<br />

(16,7 vH). Auch der sich in den Vereinigten Staaten in<br />

diesem Jahr fortsetzende Boom gab Raum für eine Expansion<br />

der Warenexporte, die bis Juli mit einer Rate<br />

von 20,7 vH zunahmen. Ferner kam es in den ehemals<br />

krisengeschüttelten Volkswirtschaften Südostasiens,<br />

Lateinamerikas und Russlands zu einer Erholung, die<br />

mit einem Anstieg der Warenexporte in diese Länder<br />

einherging. Gemessen an ihrem Ausfuhranteil waren<br />

diese Regionen für die deutsche Exportwirtschaft jedoch<br />

weiterhin von nachrangiger Bedeutung. Wie bei<br />

der Ausfuhr ist die Europäische Union auch bei der<br />

Einfuhr für Deutschland die bedeutendste Region. Im<br />

Jahre <strong>2000</strong> gewannen die erdölexportierenden Länder<br />

an Gewicht und prägten zu einem guten Teil das Bild<br />

der deutschen Warenimporte. So stiegen die Einfuhrwerte<br />

aus den Rohöl exportierenden Ländern preisbedingt<br />

überdurchschnittlich an.<br />

107. Neben der positiven konjunkturellen Entwicklung<br />

bei den wichtigsten Handelspartnern kam der<br />

deutschen Exportwirtschaft die Güterstruktur der<br />

Warenexporte zugute. Im Jahre <strong>2000</strong> herrschte eine<br />

rege Auslandsnachfrage nach Investitionsgütern, der<br />

mit einem Exportanteil von 41,3 vH im Vorjahr<br />

bedeutendsten Gütergruppe des deutschen Außenhandels<br />

(Tabelle 20, Seite 70). Stärker noch expandierte<br />

die ausländische Nachfrage nach Vorleistungsgütern,<br />

die mit einem Anteil von 35,7 vH das zweite Standbein<br />

der deutschen Exportwirtschaft darstellen. Vorleistungsgüter<br />

nehmen auf der Importseite mit einem Anteil<br />

von 36,6 vH sogar die bedeutendste Stellung ein.<br />

Ihr überdurchschnittlicher wertmäßiger Anstieg in diesem<br />

Jahr ist sicherlich nicht allein auf Preiseffekte infolge<br />

der Euro-Abwertung <strong>zur</strong>ückzuführen, sondern<br />

auch Zeichen einer Komplementarität zwischen der<br />

Exportentwicklung und der Importentwicklung. Ein<br />

Blick auf ausgewählte Importgüter zeigt die Auswirkungen<br />

der Rohstoffpreissteigerungen im Jahre <strong>2000</strong>.<br />

So stiegen die Einfuhrwerte von Erdöl und Erdgas in<br />

den ersten sieben Monaten um 109,7 vH.<br />

Langsamer Anstieg des Konsums<br />

108. Die Privaten Konsumausgaben nahmen im<br />

Jahre <strong>2000</strong> mit einer Rate von 1,9 vH zu, nach 2,6 vH<br />

im Jahr zuvor. Dies dürfte mit den Belastungen infolge<br />

der steigenden Rohölpreise und infolge von Steuererhöhungen<br />

im Zuge der zweiten Stufe der ökologischen<br />

Steuerreform zusammenhängen. Dem standen allerdings<br />

Entlastungen der Haushalte durch eine Senkung<br />

der Einkommensteuer, durch eine Erhöhung des Kindergeldes<br />

und durch etwas geringere Beitragssätze <strong>zur</strong><br />

Sozialversicherung gegenüber (Ziffern 154 f.). Die<br />

Summe der Bruttolöhne und -gehälter stieg aufgrund<br />

der deutlichen Zunahme der Erwerbstätigkeit und einer<br />

positiven Lohndrift trotz der moderaten Tarifabschlüsse<br />

stärker als im Vorjahr an. Zusammen mit den<br />

Entlastungen der Haushalte hatte dies einen spürbaren<br />

Anstieg der verfügbaren Einkommen <strong>zur</strong> Folge<br />

(Schaubild 15). Die private Ersparnisbildung nahm im<br />

Jahre <strong>2000</strong> wieder kräftiger als in den Vorjahren zu, sodass<br />

die Sparquote nahezu konstant blieb.<br />

vH<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

0<br />

vH<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Verfügbares Einkommen<br />

und Konsumausgaben 1)<br />

Deutschland<br />

Verfügbares Einkommen 2)<br />

Schaubild 15<br />

vH<br />

8<br />

0<br />

1992 93 94 95 96 97 98 99 <strong>2000</strong><br />

3)<br />

Sparquote<br />

Sparen in vH des verfügbaren Einkommens<br />

1992 93 94 95 96 97 98 99 <strong>2000</strong>3)<br />

Konsumausgaben in Preisen von 1995 2)<br />

1) Private Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Er-<br />

werbszweck. – 2) Veränderung gegenüber dem Vorjahr.– 3) Eigene<br />

Schätzung.<br />

6<br />

4<br />

2<br />

14<br />

12<br />

10<br />

2<br />

8<br />

0<br />

vH<br />

4<br />

0<br />

1992 93 94 95 96 97 98 99 <strong>2000</strong>3)<br />

SR <strong>2000</strong> - 12 - 0565

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